Feines Drei-Zwei-Eins

HANDBALL Abwehrvarianten der HSG Gedern/Nidda funktionieren bei Turnier ordentlich

NIDDA – / (flo). Viel probiert und weitere Erkenntnisse gesammelt: Der 4. Mittelhessen-Cup in Oberkleen hat für die Drittligahandballerinnen der HSG Gedern/Nidda seinen Zweck erfüllt. Trainer Christian Breiler hat nun ein noch detailliertes Bild, was bereits gut klappt und woran in der verbleibenden Zeit bis zum Saisonstart noch zu arbeiten sein wird. Im Siebener-Feld belegten die Wetterauerinnen mit ausgeglichener Punktebilanz letztlich den vierten Rang. Drei Niederlagen, zwei sportlich errungene Erfolge und ein kampfloser Sieg standen zu Buche.

Die erfreuliche Erkenntnis des Vorbereitungsturniers: In der Deckungsarbeit der Spielgemeinschaft passt schon sehr Vieles. Akribisch hat man in den vergangenen Wochen daran gearbeitet, in verschiedenen Systemen auf gutem Niveau verteidigen zu können. Das Zwischenfazit in dieser Hinsicht fällt positiv aus: „Die Abwehr ist in den verschiedenen Systemen so weit in Ordnung, damit bin ich voll und ganz zufrieden“, sagt HSG-Trainer Breiler, der in den fünf Partien munter variierte: Mal 6:0, mal 5:1, mal 3:2:1. Stellenweise wurde die Defensive auch während der Spiele verändert.

Feilen müssen die Wetterauerinnen indes noch am Angriffsspiel. Das, so des Trainers Urteil, sei noch ausbaufähig. „In Phasen, in denen es nicht so leicht läuft, müssen wir noch ruhiger werden, das Tempo auch mal verschleppen.“ Gegen die TSG Eddersheim sowie die SG Kleenheim vertändelte seine Truppe jeweils in der Schlussphase die Führung. Klar ist aber auch: Für die junge HSG-Mannschaft ist dies ein Lernprozess. Weitere Erkenntnisse für Breiler: „Die Wurfsicherheit aus der Distanz fehlt noch etwas. Außerdem passen noch nicht alle Laufwege, auch bei der Passqualität und Passsicherheit haben wir noch Verbesserungsmöglichkeiten.“

Bei der vierten Auflage triumphierte übrigens erstmals nicht die gastgebende SG Kleenheim. Das Ensemble von Tobias Lambmann wurde Dritter. Der Trainer war dennoch zufrieden: „Unter dem Strich haben wir ein gutes Ergebnis erreicht, wir haben natürlich noch Potenzial nach oben, in der Abwehr waren wir präsent und haben eine starke Leistung gezeigt.“ Turniersieger wurde der stark aufspielende West-Drittligist Borussia Dortmund II – mit 12:0 Punkten.

Turnierleiter Jürgen Klein bilanzierte: „Das Niveau des Turniers war sehr gut, das haben mir auch die Trainer bestätigt.“ Etwas ärgerlich aus Sicht der HSG Gedern/Nidda: Weil der luxemburgische Erstligist Käerjeng aufgrund zu vieler verletzter Spielerinnen zu seinem letzten Spiel nicht mehr antrat, bestritt die Breiler-Truppe nur fünf statt der geplanten sechs Partien. Die Spiele im Einzelnen.

TSG Eddersheim – HSG Gedern/Nidda 20:17: Gegen den Ligakonkurrenten zeigte die HSG eine über weite Strecken ansprechende Darbietung, die 5:1-Deckung funktionierte gut. Vor den Schlussminuten lag man mit 17:15 vorne. Ausgelassene Chancen und technische Fehler führten allerdings dazu, dass man in der Folge keinen weiteren Treffer mehr erzielte und Eddersheim das Blatt wendete. „Das war ein bisschen ärgerlich und unnötig“, sagte Breiler.

HSG St. Leon/Reilingen – HSG Gedern/Nidda 11:17: Im Duell mit dem baden-württembergischen Oberligisten hatte man keine Schwierigkeiten. Nur anfangs lag die Spielgemeinschaft kurz im Hintertreffen, eroberte dann aber schnell die Führung und gewann souverän.

HSG Gedern/Nidda – Borussia Dortmund II 18:21: Die von der erstligaerfahrenen Mittelfrau Nadja Zimmermann (27) angeführten Dortmunder Jungspunde überzeugten mit Tempospiel und sehenswertem Handball. Als Gedern/Nidda die Deckungsformation von 3:2:1 auf 6:0 wechselte, stellte sich zwar Besserung ein. Geschlagen geben musste man sich dem West-Drittligisten dennoch.

HSG Gedern/Nidda – HSG Sulzbach/Leidersbach 24:8: Ein auch in der Höhe erstaunlicher Kantersieg gegen den Hessen-Oberligisten. Sulzbach/Leidersbach fand keine Antworten auf die starke 3:2:1-Abwehr der HSG Gedern/Nidda. Die Breiler-Sieben hingegen generierte viele Ballgewinne und erzielte dadurch immer wieder Gegenstoßtore.

HSG Gedern/Nidda – SG Kleenheim 15:16: Wie schon gegen Eddersheim handelte sich die HSG auch gegen Kleenheim eine unnötige Pleite ein. Vom Start weg lagen die Wetterauerinnen durchgehend vorne, verspielten die Führung zum Ende hin allerdings. In der Schlussphase summierte sich einiges: freie Chancen und ein Siebenmeter blieben ungenutzt, die Abwehr stand nicht mehr so kompakt wie zuvor, dazu kamen technische Fehler und Pech bei Schiedsrichter-Entscheidungen.

Abschlusstabelle

1. Borussia Dortmund II 12:0

2. TSG Eddersheim 10:2

3. SG Kleenheim 8:4

4. HSG Gedern/Nidda 6:6

5. HSG St. Leon/Reilingen 4:8

6. HSG Sulzbach/Leidersbach 2:10

7. Handball Käerjeng 0:12

 

Quelle: Kreis-Anzeiger (29.08.2017)