Lachender Dritter
HÖHENFLUG Männer der HSG Gedern/Nidda II steigen in Bezirksliga C auf
GEDERN/NIDDA – (flo). Hochgefühle ganz unten: Die Handballer der HSG Gedern/Nidda II steigen in die Bezirksliga C auf. Zuvor hatte man 16 Jahre lang in der Bezirksliga D Süd, der tiefsten Spielklasse im Bezirk Gießen, gespielt.
Der Blick auf die Tabelle lässt nicht unbedingt auf den Aufstieg schließen. Platz drei mit 22:10-Punkten stand für die HSG-Zweite letztlich zu Buche. Der Meister WSV Oppershofen fusioniert allerdings mit den Stammvereinen der HSG Münzenberg/Gambach zu einer neuen Spielgemeinschaft namens HSG Wettertal, weshalb man für einen Aufstieg nicht in Frage kommt. Für den Rangzweiten HSG Lumdatal IV ist der Gang in die C-Klasse indes nicht möglich, da dort bereits die Drittvertretung des Vereins zugange ist. Deshalb avancierte die HSG Gedern/Nidda II zum ersten aufstiegsberechtigten Team. „In der C-Klasse werden wir dann schon ordentlich gefordert sein“, meint Männerwart Martin Schindler. Seit seinem Rückzug aus der ersten Mannschaft vor drei Jahren läuft er für die altersmäßig bunt gemischte Reserve, deren präsaisonales Mannschaftsbild mit fünf abgebildeten Spielern bei einer Kaderliste von 23 Akteuren zum Schmunzeln einlud, auf.
„Seit es die HSG gibt (die Spielgemeinschaft wurde 2000 gegründet; d. Red.), gab es für die zweite Männermannschaft noch nie eine so sensationelle Saison“, sagt Schindler. Zuvor bewegte man sich fast immer in der unteren Hälfte der Tabelle. Als entscheidend dafür, dass es in dieser Saison um einiges besser als in den Vorjahren lief, erachtet Schindler zwei neu dazu gestoßene Akteure. Im Rückraum nämlich setzten Christian Haas, ein langjähriger Leistungsträger der Erstvertretung, und der noch nicht allzu lange in der Region wohnhafte Daniel Janßen viele Akzente. Auffällig: Mit 463 Treffern in 15 Partien (ein weiteres Spiel gegen Kleenheim IV wurde kampflos gewonnen) erzielte die HSG Gedern/Nidda II die zweitmeisten Tore. Allerdings kassierten auch nur zwei der acht anderen Teams mehr als jene 402 Gegentreffer, die man einstecken musste. Die simple Begründung: „Wir hatten in manchen Spielen keinen Torwart zur Verfügung, so dass ein Feldspieler ins Tor musste“, so Schindler.
Weitere Besonderheiten: Weder einen Trainer (lediglich in manchen Partien einen Betreuer) noch Training hat die HSG II. Zum Aufstieg reichte es trotzdem. So ist das manchmal in den Niederungen des Amateurhandballs.
Quelle: Kreis-Anzeiger (08.04.2017)