Zurück zu gewohnter Stabilität

3. LIGA Ungefährdeter Heimsieg Gedern/Niddas / Nachdenken über 2. Liga

NIDDA – (flo). Wenn, ja wenn es sportlich denn klappen würde mit dem Aufstieg, dann würde die HSG Gedern/Nidda diesen Weg wohl gehen. „Wenn es möglich ist“, spielte Trainer Christian Breiler auf die finanziellen Notwendigkeiten an, „würden wir es machen.“ Den nächsten Schritt in diese Richtung haben die Handballerinnen aus der Wetterau jedenfalls gemacht: Gegen den abstiegsgefährdeten HV Chemnitz gelang ein letztlich ungefährdeter 31:25 (17:13)-Erfolg. Damit bleibt die HSG an der Tabellenspitze der 3. Liga Ost.

HSG Gedern/Nidda – HV Chemnitz 31:25

Die Einordnung, die hernach der Fördervereinsvorsitzende Herbert Weber wählte, traf im Grunde den Nagel auf den Kopf. „Es war keine überragende, aber eine gute, solide Leistung“, konstatierte Weber. Was genügte, um sich nie wirklich Sorgen machen zu müssen, die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Ein Indiz dafür: Nicht ein einziges Mal geriet die Spielgemeinschaft in Rückstand. Das lag auch daran, dass man es dieses Mal wieder schaffte, eine gewisse Konstanz auf die Platte zu bringen, anstatt – wie in den beiden vorherigen Rückrundenspielen – zwischenzeitlich den Faden zu verlieren. Trainer Breiler war denn auch zufrieden. „Ich bin froh über die Art und Weise des Sieges“, sagte er. „Wir haben wieder eine ganz andere Körpersprache als in Fritzlar gezeigt, auch in der Abwehr unsere Qualität abgerufen und uns nicht von negativen Sachen verunsichern lassen.“

Eine positive Überraschung dieser Begegnung: Hanna Rösner. In der Deckung zeigt die 20-Jährige ohnehin konstant starke Leistungen, gegen Chemnitz platzte aber auch im Angriff der Knoten. Vier Tore erzielte die Rückraumrechte, allesamt in der Anfangsviertelstunde. Bisher waren es im gesamten Saisonverlauf drei Tore gewesen. „Im Angriff hatte Hanna manchmal Pech oder zu wenig Mut“, befand Breiler. „Das war jetzt eine Belohnung für ihre Arbeit und tut ihr gut.“ Gewissermaßen war es eine glückliche Fügung: Bei jener Aktion, die Rösner nachhaltig beflügelte, wollte sie das Harzleder eigentlich zu einer Mitspielerin bugsieren, fand allerdings partout keine Anspielstation und feuerte deswegen einen Notwurf ab, der sich irgendwie seinen Weg ins Tor bahnte. Danach lief es, zwei Durchbrüche und ein Gegenstoßtreffer folgten.

Sicher aus sieben Metern

Eine wichtige Rolle spielte auch Jasmina Camdzic. Die Mittelfrau erwies sich von der Siebenmetermarke als souveräne Vollstreckerin, verwandelte fünf ihrer sieben Versuche, einer der beiden Fehlwürfe klatschte an den Pfosten, ehe sich Camdzic den Abpraller schnappte und den Nachwurf erfolgreich abschloss.

In den ersten Zügen verlief die Begegnung in der mit 350 Zuschauern bestens gefüllten Gymnasiumhalle noch weitgehend ausgeglichen. Was daran lag, dass Gedern/Nidda im Angriff zwar sehr flüssig und gefällig aufspielte, in der Deckung aber etwas zu passiv zu Werke ging und Chemnitz im Rückraum einige unbehinderte Würfe gestattete. Das nutzte allen voran die Ex-Bundesligaspielerin Petra Starcek im rechten Rückraum. Doch auch darauf stellte sich die HSG mehr und mehr ein, generierte deshalb einige Ballgewinne und setzte sich ab. Kreisläuferin Jessica Schmeißer besorgte per Gegenstoß das 16:11 (27.), zur Pause führten die Wetterauerinnen mit 17:13.

Daran knüpfte die Breiler-Sieben auch im zweiten Abschnitt an. „Ausschlaggebend war, dass wir aus einer guten Abwehr das Tempo hochgehalten haben“, resümierte der Trainer. Deshalb erspielte sich seine Mannschaft bis zur 34. Minute einen komfortablen 20:14-Vorsprung, der aufgrund einiger Ballverluste allerdings auf 20:17 (37.) schmolz. Weil sich die Abwehr gegen den Positionsangriff der Gäste jedoch sehr stabil präsentierte und man im Angriff immer wieder gute Lösungen fand, geriet man nie in Gefahr.

„Wir haben im Angriff wieder deutlich mehr Zweikämpfe geführt“, befand Breiler, „sind in die Tiefe gegangen und haben etwas riskiert.“ Die acht Mal erfolgreiche Rückraumlinke Sabine Eisenacher erzielte in der 45. Minute das 24:19, ehe die Halbrechte Johanna Becker mit dem 27:21 (53.) allerspätestens den Deckel draufmachte.

In der Gesamtheit war diese Darbietung die bislang überzeugendste in der zweiten Halbserie. Daran gilt es anzuknüpfen, wenn die HSG Gedern/Nidda am nächsten Sonntag (15 Uhr) bei der TSG Eddersheim gastiert.

Quelle: Kreis-Anzeiger (12.02.2018)