Titelentscheidung vertagt

Die SG Kleenheim gewann in der 3. Handball-Liga Ost der Frauen das Spitzenspiel beim Tabellenführer HSG Gedern/Nidda mit 23:19 (9:7) und rückte damit bis auf einen Punkt an Gedern/Nidda heran. Somit fällt die Entscheidung um die Meisterschaft doch am kommenden Wochenende, wenn alle sechs Begegnungen am Samstag um 17 Uhr angepfiffen werden. Die SG Kleenheim erwartet dann den SC Markranstädt, die HSG Gedern/Nidda ist bei der FSG Ober-Eschbach/Vortaunus zu Gast. Kleenheim hat zwar bereits den Verzicht auf den Aufstieg erklärt, dennoch ist die Meisterschaft noch ein Saisonziel.

»Es war kämpferisch eine überragende Leistung der Mannschaft, wir haben eine sehr gute Deckungsleistung geboten«, lobte Kleenheims Trainer Julian Reusch nach den 60 Minuten in Nidda in der ausverkauften Gymnasium-Sporthalle. »Leider konnten wir uns für die sehr gute Deckungsleistung durch technische Fehler zunächst nicht belohnen, wir haben vor der Pause in der zweiten Welle fünf, sechs Bälle weggeworfen«, erläuterte Reusch, »wir haben uns in der Halbzeitpause geärgert, das es nicht deutlicher für uns steht.«

Die Kleenheimerinnen erzielten durch Linkshänderin Lisa Marie Kiethe die Führung (2.), ehe nach dem Ausgleich von Jasmina Camdzic per Siebenmeter Janina Langenbach zum 3:1 (8.) für Kleenheim traf. Die Gastgeberinnen wirkten verkrampft und Kleenheim diktierte das Spielgeschehen. Heinzelmann baute die Gästeführung auf 5:2 (17.) und Katharina Wagner gar auf 7:3 (20.) aus. Nina Hess sorgte beim 9:4 (27.) für den deutlichsten Vorsprung der Kleenheimerinnen, die nach Zeitstrafen kurz hintereinander gegen Wagner und Schorradt durch zwei Treffer von Isabell Schüler aber das 7:9 bis zur Pause hinnehmen mussten.

Nach dem Wechsel kam der Tabellenführer besser ins Spiel und ging beim 13:12 (40.) durch Isabell Schüler erstmals in diesem Spiel überhaupt in Führung. Beim 17:14 (43.) durch Kirsten Schindler war Gedern/Nidda sogar auf drei Treffer davon gezogen und Kleenheim schein auf die Verliererstraße zu geraten.

Die Kleenheimer 6:0-Deckung steigerte sich deann aber wieder und ließ rund 16 Minuten keinen Gegentreffer (!) zu, wobei auch Torhüterin Anne Mack daran ihren Anteil hatte. Kleenheims 8:0-Tore-Lauf in dieser Zeitspanne zum 22:17 (59.) durch Kim Winkes bedeutete den spielentscheidenden Vorsprung. Erst Leonie Nowaks Tor zum 18:22 (60.) stoppte den Negativ-Lauf des Tabellenführers.

»Die Abwehr hat über 50 Minuten herausragend gearbeitet, Torhüterin Anne Mack hat gut gehalten und Lisa Marie Kiethe eine starke Partie gespielt«, sagte Reusch. Kiethe glänzte nicht nur durch ihre Tore, sondern »sie hat vor so vielen Zuschauern wichtige Bälle genommen und auch sehr gute Anspiele gemacht«, war der Kleenheimer Trainer mit der jungen Linkshänderin sehr zufrieden.

HSG Gedern/Nidda: Stroh, Heß; Rösner, Schüler (3), Niebergall (1),Kraft, Thiele (1), Pfaff, Schmeißer, Eisenacher (3), Becker, Nowak (4), Schindler (5), Camdzic (2/1).

SG Kleenheim: Mack, Jetishi, Buhlmann (n.e.); Hess (2), Schuch, Schorradt (5/3), Heinzelmann (1), vom Hagen, Fischer, Kiethe (4), Wagner (3), Langenbach (4/1), Nau, Winkes (4).

Im Stenogramm / Schiedsrichter: Beyer/Jakob (Bad Blankenburg/Goldbach). – Zuschauer: 450. – Zeitstrafen: Niebergall, Eisenacher, Becker, Nowak (2, alle Gedern/Nidda); Schorradt (3, Disqualifikation, 59.), vom Hagen, Wagner (alle Kleenheim). – Siebenmeter: 2/1:4/4.

Quelle: Gießener Allgemeine Zeitung (16.04.2018)