Erstes Zweitliga-Punktspiel führt HSG Gedern/Nidda nach Zwickau

Die Spannung steigt. Am Samstag (17 Uhr) starten die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda in das Abenteuer 2. Bundesliga. Beim Liga-Dino BSV Sachsen Zwickau bestreitet der Aufsteiger aus der Wetterau in der Sporthalle Neuplanitz das erste Zweitligaspiel seiner Vereinsgeschichte.

Samstag, 17 Uhr Sachsen Zwickau – Gedern/Nidda

„Wir freuen uns einfach auf die Saison“, sagt Gedern/Niddas Trainer Christian Breiler. Wohlwissend, dass der Auftakt mit der Auswärtspartie beim Vorjahressiebten Zwickau nicht gerade dankbar ist. „Das ist eine echte Hausnummer, eine richtig, richtig schwere Aufgabe“, befindet der HSG-Coach. Klar ist aber auch: Einfache Gegner gibt es für seine Mannschaft in dieser Liga ohnehin nicht. Das zeigt bereits der Blick auf das Startprogramm. Nach dem Spiel in Zwickau empfängt man am nächsten Samstag zuhause den als Titelkandidat gehandelten TV Beyeröhde-Wuppertal, danach folgen die Duelle mit dem VfL Waiblingen (A) und dem SV Werder Bremen (H). Breiler meint: „Wenn wir da punkten, wäre das schon außergewöhnlich.“

Wo die HSG in Sachen Konkurrenzfähigkeit steht, lässt sich vorab nur schwer erahnen. In den Testspielen überzeugte der Neuling stellenweise mit starken Leistungen, kassierte aber etwa beim Zweitligisten SG Kirchhof auch eine 29:48-Klatsche. „In der 3. Liga“, urteilt der Trainer, „hat gegen Aufsteiger auch mal eine durchschnittliche Leistung gereicht. In der 2. Liga reicht das nicht, um gegen irgendwen zu punkten. Es ist extrem wichtig, immer volle Pulle zu gehen.“

Die Wetterauerinnen müssen und werden einen Anpassungsprozess an dieses Niveau durchleben. Es ist schließlich an vielen Stellschrauben zu drehen. Im Angriff ist nicht nur mehr Konstanz notwendig, sondern auch eine höhere Ballgeschwindigkeit, um die im Vergleich zur 3. Liga viel stärkeren Defensivreihen in Bewegung zu bringen und Räume zu kreieren. Auch das Tempospiel muss verfeinert werden – in beide Richtungen. Beim Umschalten nach vorne erwartet Breiler, „dass wir mehr richtige Entscheidungen fällen“. Und in der Rückwärtsbewegung? Da muss es nun nach Ballverlusten natürlich noch schneller gehen. Auch die in bestimmten Konstellationen unvermeidbaren Abwehr/Angriff-Wechsel werden angesichts des insgesamt verschärften Tempos in dieser Spielklasse zu einer Herausforderung.

Amos’ Einsatz gefährdet

Ärgerlich ist für den Aufsteiger, dass sich auf den letzten Metern einer sehr zufriedenstellenden Vorbereitung personelle Probleme eingestellt haben. Für die letzten Testspiele fielen gleich drei Spielerinnen verletzungsbedingt aus. Immerhin: Rückraumspielerin Hanna Rösner (Zerrung) und Kreisläuferin Leonie Nowak (Verstauchung und Zerrung der Halswirbelsäule) trainierten in dieser Woche wieder. Einem Einsatz steht bei beiden nichts im Wege. Ein Fragezeichen hingegen bleibt bei Neuzugang Kristin Amos. Die wurfstarke Rückraumlinke hatte sich vor zwei Wochen beim Turnier in Ludwigsburg verletzt, musste aufgrund eines Blutergusses unter der Knieschiebe pausieren und konnte in den letzten beiden Wochen kaum trainieren. „Man muss schauen, ob das bei ihr für einen Einsatz reicht“, erklärt Christian Breiler.

In Zwickau werden sich die Wetterauerinnen nicht nur auf eine gut gefüllte und stimmungsvolle Halle, sondern vor allem auf einen hochkarätigen Gegner einstellen müssen. Das dokumentiert allein die Zielsetzung: Platz sieben. „Natürlich wollen wir uns nicht verschlechtern gegenüber dem Vorjahr. Diese Leistung sollte man schon bestätigen“, erklärte der neue Trainer Rüdiger Bones der Freien Presse. Und die HSG? Breiler sagt: „Wir wollen uns von unserer besten Seite präsentieren.“ Und dem BSV Sachsen Zwickau damit so gut wie möglich Paroli bieten.

Quelle: Kreis-Anzeiger (08.09.2018)