Nau: „Die Entwicklung der Mannschaft sehe ich positiv“

Zeit fürs Spitzenspiel in der Bezirksliga A Gießen. Am Sonntagabend um 18 Uhr treffen die erste Männer der HSG Gedern/Nidda in der Gymnasiumhalle Nidda auf den TV Hüttenberg III. Es ist das Duell des Tabellendrittens gegen den Spitzenreiter. Mehr Top-Spiel geht kaum. Vor dem Aufeinandertreffen der beiden ambitionierten Teams spricht HSG-Trainer Andreas Nau über den Saisonstart seiner Mannschaft, Verbesserungsnotwendigkeiten und das Spiel gegen Hüttenberg.

Acht Spiele sind gespielt, deine Mannschaft hat 12:4 Punkte auf dem Konto. Wie bewertest du die Entwicklung und die Leistung der Mannschaft bisher?
Die Leistung der Mannschaft ist insgesamt noch sehr schwankend. Dies führe ich vorwiegend auf die relative Unerfahrenheit der Mannschaft zurück. Mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren gehören wir mit Abstand zu den jüngsten Mannschaften in dieser Liga. Wenn man es dann mit einem Team wie Langgöns II zu tun bekommt, die die Runde ohne großartige Vorbereitung bestreitet und nur Handball spielt, damit man am Wochenende nicht nochmal Fußball spielen muss, kann sich der Frustfaktor auf ein unerträgliches Maß exponieren. Die beiden Niederlagen waren absolut unnötig, kamen aber eventuell zur rechten Zeit. Die Entwicklung der Mannschaft sehe ich aber insgesamt als positiv. Wir haben uns spielerisch enorm entwickelt. Ich denke, dass die Mannschaft jetzt schon spielerisch zu den besten Teams der Liga gehört.

In welchen Bereichen muss sich die Mannschaft noch steigern, um sich im oberen Tabellenbereich halten zu können?
Unsere Schwächen liegen nach wie vor im Abschluss. Durch unsere spielerischen Möglichkeiten sind wir bisher in jedem Spiel in der Lage gewesen, die Gegner auszuspielen. Wenn dann aber teilweise bis zu 15 hundertprozentige Chancen pro Spiel ausgelassen werden, wird es schwer, dies auf Dauer zu kompensieren. Auch wenn die Abwehr insgesamt steht und wir die Gegner ständig unter Druck halten konnten, muss man doch eingestehen, dass 30 Gegentore wie im letzten Spiel eindeutig gegen meine Handballphilosophie sprechen – „Spiele gewinnt man in der Abwehr“. Auch hier müssen wir ansetzen. Dafür benötigen wir natürlich auch Torleute, die in der Lage sind, ihren Vorderleuten die nötige Sicherheit zu geben. Leider kann ich den hundertprozentigen Willen, am Ende ganz vorne stehen zu wollen, noch nicht bei allen Spielern ausmachen. Hier müssen wir uns zukünftig disziplinierter aufstellen und die Trainings- und Spielphasen mit mehr Teamgeist angehen. Nur dann haben wir eine reale Chance, uns im oberen Tabellenbereich zu halten

Wie blickst du auf das Spiel gegen Hüttenberg III, worauf wird es gegen den Tabellenführer ankommen, um die Punkte in der Gymnasiumhalle zu behalten?
Die bisherigen Ergebnisse haben gezeigt, dass in dieser Saison bis auf ein paar Ausnahmen jeder jeden schlagen kann. Ich glaube nicht, dass dieses Jahr der Aufsteiger nur vier Minuspunkte auf dem Konto haben wird. Für mich geht Hüttenberg als Favorit in das Spiel. Wir haben unter der Woche aufgrund von Krankheit und Verletzungen nur acht aktive Spieler im Training zur Verfügung gehabt. In jedem Fall müssen wir die starken Rückraumspieler von Anfang an in den Griff bekommen. Vorne gilt es, gegen die offensive 5:1-Deckung die geeigneten Mittel zu finden.