HSG Gedern/Nidda hat gegen FSV Mainz 05 nichts zu verlieren

Gedern/Nidda (flo). Viermal in Folge haben die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda verloren. Schwierigkeiten, Spaß ins Training zu bringen, hat Christian Breiler dennoch nicht. „Das ist unverändert“, sagt der Trainer, für dessen Mannschaft nun die nächste hammerharte Aufgabe ansteht. Der oberhessische Zweitligist hat am Samstag (18 Uhr, Gymnasiumhalle Nidda) den Tabellendritten 1. FSV Mainz 05 zu Gast.

Samstag, 18 Uhr
HSG Gedern/Nidda – FSV Mainz 05

Wenn Gedern/Niddas Trainer über den kommenden Gegner spricht, schwingt in seinen Worten viel Begeisterung mit. „Das ist eine junge, hochtalentierte Mannschaft“, lobt Breiler. Zwei Spielerinnen der Mainzerinnen hat der 41-Jährige dabei ganz besonders im Auge: Alicia Soffel und Paulina Golla. „Das sind absolute Top-Talente. Wenn sie verletzungsfrei bleiben, bin ich überzeugt, dass sie irgendwann einmal an die Tür zur A-Nationalmannschaft klopfen“, sagt der HSG-Coach.

Soffel, 20 Jahre alt, ist mit 111/14 Toren die beste Werferin der 05erinnen. Kein Wunder also, dass die wurfgewaltige Rückraumlinke ein Angebot des Erstligisten VfL Oldenburg vorliegen hatte, dieses aber ablehnte. Selbst Bundestrainer Henk Groener wurde bereits auf Soffel aufmerksam, lud sie zweimal zu Regionallehrgängen des Nationalteams ein. Die 18-jährige Golla, die alle Rückraumpositionen bekleiden kann, steht derweil im Aufgebot der deutschen U19. Die Schwester von Johannes Golla, Kreisläufer bei der SG Flensburg-Handewitt, feierte bereits mit 15 Jahren ihr Zweitligadebüt. „Das ist eine Mannschaft mit ganz hoher Qualität“, schlussfolgert Breiler. „Da können sich unsere Zuschauer freuen, dass wir in einem Punktspiel auf so einen Gegner treffen.“

Welche Wucht die Mainzerinnen zu entwickeln imstande sind, bekam Gedern/Nidda im Hinspiel schmerzhaft zu spüren. Mit 19:39 wurden die Wetterauerinnen seinerzeit aus der Halle geschossen, zeigten eine der mit Abstand schwächsten Saisonleistungen. „Da haben wir uns ein Stück weit aufgegeben und es über uns ergehen lassen“, erinnert sich Breiler. Das soll und darf sich vor dem eigenen Publikum in dieser Form nicht wiederholen. „Wir wollen wie letzte Woche in Ketsch bis zum Schluss Gegenwehr zeigen und an unsere Stärken glauben“, fordert der HSG-Trainer. Klar ist, dass seine Mannschaft diese Aufgabe völlig befreit angehen kann, „wir können in so einem Spiel eigentlich nur positiv überraschen“.

Die Personallage hat sich mittlerweile wieder etwas entspannt, der optimale Zustand ist jedoch noch nicht erreicht. Mittelblockerin Hanna Rösner fehlte in der ersten Wochenhälfte krankheitsbedingt, dürfte im Gegensatz zur Auswärtspartie bei den Kurpfalz Bären aber wieder zur Verfügung stehen. Offen ist derweil das Mitwirken von Rechtsaußen Kirsten Schindler, die noch immer krank ist. „Wir müssen uns jetzt wieder fangen, sagt Breiler, „damit wir wieder komplett trainieren.“

Aufstiegsmotivation

Wie hoch die Hürde für die HSG ist, zeigt diese Statistik: Keines der letzten zehn Spiele hat Mainz verloren, sogar neun davon gewonnen, dazu kommt ein Remis beim Spitzenreiter Buchholz-Rosengarten. Ausrutscher wie in der Hinrunde leisten sich die Rheinland-Pfälzerinnen längst nicht mehr, agieren vielmehr sehr konstant und überzeugend. „Wir haben mittlerweile ein gewisses Selbstverständnis“, so Trainer Thomas Zeitz gegenüber der Allgemeine Zeitung. Und obendrein haben sie eine zusätzliche Motivationsquelle: Der Gesamtverein unterstützt einen möglichen Aufstieg, der entsprechende Lizenzantrag wurde eingereicht. Einzige Bedingung: Die 05-Fußballer dürfen nicht aus der Bundesliga absteigen. Das ist ohnehin unwahrscheinlich. Also lebt der Mainzer Traum von der Bundesliga. Weil Buchholz-Rosengarten nicht aufsteigen wird, genügt dem Karnevalsverein sogar der aktuelle dritte Platz für den Weg in die Beletage.

Quelle: Kreis-Anzeiger (16.03.2019)