Herausforderer Zahn beizeiten gezogen
Nidda/Wülfrath (flo). Die Pflicht höchst souverän erfüllt: Die Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda haben im DHB-Pokal ohne jedwede Probleme den Einzug in die zweite Runde realisiert. Beim nordrhein-westfälischen Viertligisten TB Wülfrath sorgten die Wetterauerinnen für klare Verhältnisse und setzten sich deutlich mit 34:21 (17:11) durch. Im dritten Anlauf hat die Spielgemeinschaft damit erstmals eine Begegnung im höchsten deutschen Pokalwettbewerb für sich entschieden.
TB Wülfrath –
HSG Gedern/Nidda 21:34
Überbewerten wollte man diesen Erfolg nicht. „Das ist kein Maßstab für die Liga, da kommen schon andere Aufgaben und stärkere Gegner auf uns zu“, befand Trainer Christian Breiler. Trotzdem war es, wenn man so will, ein gutes Training für das Ligageschehen. Als Zweitliga-Absteiger wird die HSG dort zwar nicht immer, aber doch in einigen Partien als Favorit unter Zugzwang stehen. Dass sie diese Rolle erfüllen kann, hat sie im Pokal schon einmal bewiesen. „Wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden, der Klassenunterschied hat sich widergespiegelt“, lobte Breiler.
Sollten die gastgebenden Wülfratherinnen Hoffnung auf eine Überraschung gehabt haben, verpuffte diese schnell. Denn Gedern/Nidda stellte die Kräfteverhältnisse vom Start weg klar. Mit einer konzentrierten Herangehensweise in der 6:0-Deckung zog die Breiler-Truppe dem Regionalligisten beizeiten den Zahn. „Wir haben dem Gegner gar nicht erst die Chance gegeben, in dieses Spiel reinzukommen“, freute sich der HSG-Coach. Stattdessen enteilten die Gäste auf 5:1 (8.), der Lohn für die starke Anfangsphase war ein 11:4-Vorsprung nach einer Viertelstunde.
Dass sich danach im Wissen der Überlegenheit ein paar schlechte Entscheidungen einschlichen und Wülfrath durch seine starke Rückraumlinke Kristin Meyer auf 8:12 (19.) verkürzte, brachte die Gäste nicht aus der Ruhe. Bis zur Pausensirene wuchs die Führung wieder auf ein komfortables 17:11 an.
In dieser Größenordnung bewegte sich der Vorsprung auch nach Wiederbeginn. Ehe die Wetterauerinnen dank ihrer guten Defensivleistung in der Schlussviertelstunde immer wieder über Gegenstöße zum Erfolg kamen und das Ergebnis in die Höhe schraubten. Zunächst mit einem 4:0-Lauf auf 26:17 (47.), dann mit einem 5:0-Zwischenspurt sogar auf 32:19 (58.), ehe schlussendlich ein 34:21-Endresultat auf der Anzeigetafel leuchtete. Am häufigsten trug sich dabei Kirsten Schindler, die im ersten Abschnitt auf der rechten Außenbahn und nach der Pause auf der halbrechten Rückraumposition agierte, in die Torschützenliste ein. Die 22-Jährige erzielte elf Tore, davon vier per Siebenmeter.
Nun also geht es für die HSG Gedern/Nidda Anfang Oktober in der zweiten Runde des DHB-Pokals weiter. Dann steigen auch die bisher noch nicht involvierten Erstligisten in den Wettbewerb ein. Bereits amMontagnachmittag findet um 15 Uhr in der Geschäftsstelle der Handball-Bundesliga Frauen in Dortmund die Auslosung der Zweitrundenbegegnungen statt. Im Oberhessischen hoffen sie natürlich, dass der als Losfee fungierende Mark Schober, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes, ein gutes Händchen beweist. „Wir wünschen uns ein Heimspiel gegen einen attraktiven Gegner, das wäre gerade für unsere Zuschauer eine tolle Sache“, sagt HSG-Trainer Breiler. Das heißt? „Wenn wir einen Erstligisten zuhause bekommen, wäre das ein absolutes Highlight.“
TB Wülfrath: Klanz (1), Giebisch; Sippli, Raven (1), Buiting (1), Otte (3), Meyer (9), Büngeler, Fraenken, Buschhaus, Kieckbusch (4/3), Jakobeit (1), Stausberg (1), Feldstedt.
HSG Gedern/Nidda: Elisath (ab 46.), Heß; Rösner (2), Schüler (7), Niebergall (2), Kraft (1), Thiele (2/1), Pfaff, Schmeißer, Kaiser (3), Nowak (3), Schindler (11/4), Nau (2), Mitzkat (1).
SR: Hillebrand/Umbescheidt (Kaiserau) – Z: 107 – Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Sippli (2), Meyer, Büngeler/Schüler, Schmeißer (2)) – Siebenmeter: 3/3:7/5 – Spielfilm: 2:7 (10.), 8:12 (19.), 11:17 (30.), 13:21 (38.), 18:27 (50.), 21:34 (60.).
Quelle: Kreis-Anzeiger (02.09.2019)