HSG Plesse-Hardenberg schlägt sich gegen Tabellenführer achtbar
Gegen den Tabellenführer haben die Handballerinnen der HSG Plesse-Hardenberg wie erwartet nicht die Trendwende geschafft. Sie spielten zwar gut, verloren aber mit 21:27 (10:11). Damit bleibt der Aufsteiger punktloses Schlusslicht in der 3. Liga.
Nach zehn Minuten lag die HSG 1:5 zurück. „Da waren wir in der Abwehr zu langsam, kamen einen Schritt zu spät“, kommentierte Tim Becker. Drei Gelbe Karten, eine Zeitstrafe und drei Siebenmeter hatte seine Mannschaft schon kassiert. Also ein leichtes Spiel für den Tabellenführer? Sieben Minuten später traf Lara Al Najem zum 6:7, die HSG war zurück im Spiel. Als eine starke Sarah Strahlke beim 9:8 (22.) ihre Farben in Führung brachte, stand die Halle Kopf. Die Mannschaft glaubte an sich, Einstellung und Stimmung passten, die Lockerheit aus dem Training war da. „Das hat Spaß gemacht“, war Becker angetan von seinem Team.
Das arbeitete weiter gut in der Deckung, hatte in Nele Röhrs, die überraschend den Vorzug vor Carolin Menn erhalten hatte, einen guten Rückhalt und strahlte im Angriff von allen Positionen Torgefahr aus. „Nele war mal dran“, hielt sich Becker mit Details zurück. Bereuen musste er seine Entscheidung nicht, Röhrs kam am Ende auf 29 gehaltene Bälle. Zur Pause lag die Heimsieben mit einem Tor zurück, alles war noch drin.
Und die zweite Hälfte sollte auch noch einiges zu bieten haben. Sie begann mit einer Verwarnung gegen den Trainer. Seine Spielerinnen störte das nicht, Isabel Marienfeld und Devi Hille trafen zum 12:12. 14:16 stand es nach 40 Minuten, da unterbrachen Schreie die Stimmung. Al Najem war nach einem Wurfversuch unglücklich aufgekommen. Die Zuschauer hielten den Atem an, das Spiel wurde unterbrochen, der Notarzt verständigt. „Es ist der Ellenbogen“, erklärte Becker, „wohl ausgekugelt.“
Nach knapp einer halben Stunde ging es weiter, mit drei Treffern der Gäste zum 14:19 (45.). Beim 16:19 (49.) dann der nächste Rückschlag für die HSG: Hille kassierte Rot für ein Foul, das eigentlich Yasmin Henke begangen hatte. Wieder wuchs der Rückstand auf fünf Tore an (16:21), und wieder kämpfte sich die HSG zurück. „Wir erkämpfen uns dann Bälle, die wir in der zweiten Welle wieder herschenken. Wenn wir da auf ein Tor rankommen, wer weiß, was dann passiert“, spekulierte Becker.
Der Rückstand wurde aber nicht kleiner. Dafür zeigte Marilena Henne, dass sie auf der Rechtsaußenposition nichts verlernt hat und steuerte noch vier Treffer zum respektablen Endergebnis bei. Mehr war dann irgendwie doch nicht drin, auch weil die Kraft am Ende fehlte. „Aber wir haben uns hier richtig gut verkauft. Das war eine gute Leistung von allen und unser bislang bestes Saisonspiel“, lobte Becker. Für den Tabellenführer hat es nicht gereicht, aber die Zukunft sieht jetzt etwas positiver aus.
Quelle: Göttinger Tageblatt (19.11.2017)