HSG Gedern/Nidda zur Winterpause Tabellenführer der 3. Liga Ost
NIDDA – „Wir sehen uns nicht als Meisterschaftsfavorit“, betont Christian Breiler, Trainer der HSG Gedern/Nidda, die nach der Hälfte der Saison völlig überraschend die Tabelle der 3. Liga Ost anführt. Für diese Hinrunde gebührt den Wetterauer Handballerinnen eine glatte Eins mit Sternchen.
Dass die famose Serie am letzten Spieltag vor der Winterpause riss, ist ärgerlich. Neun Siege und ein Remis standen zuvor zu Buche, nun setzte es eine 24:25-Heimpleite gegen die FSG Ober-Eschbach/Vortaunus. An der Bewertung der Hinserie ändert diese Niederlage wenig: „Was die Mädels geleistet haben, ist überragend“, befindet ihr Trainer.
Die HSG hat sich in den vergangenen Monaten gewandelt. Sie ist keine Mannschaft mehr, die mit dem Abstiegskampf in Verbindung gebracht wird, sondern eine, die momentan ernsthaft um die Meisterschaft mitspielt. Das wiederum stellt die Verantwortlichen vor die Aufgabe, sich Gedanken darüber zu machen, ob und wie die 2. Bundesliga zu realisieren sein könnte.
Nun ist es nicht so, als sei Gedern/Nidda der Konkurrenz schon meilenweit enteilt. Der Vorsprung auf Rang zwei beträgt lediglich drei Punkte. Um sich an der Tabellenspitze zu halten, werden die Wetterauerinnen auch eine nahezu perfekte Rückrunde spielen müssen. Noch dazu geht die Meisterschaft seit dieser Saison nicht mehr mit dem direkten Aufstieg einher: In einer Relegation spielen die Meister der vier Drittligastaffeln drei Aufsteiger aus.
Dass die Region begeisterungsfähig ist, zeigen die Zuschauerzahlen. Offiziell kamen im Schnitt 320 Zuschauer in die Gymnasiumhalle, die tatsächliche Zahl dürfte etwas höher liegen. Erfolg macht sexy – das hat auch die HSG Gedern/Nidda in dieser exzellenten Hinrunde erfahren.
Was den anhaltenden Erfolg umso bemerkenswerter macht, ist die nicht optimale Personalsituation. Jessica Schmeißer, die erste Alternative zu Leonie Nowak am Kreis, fiel seit August aus, stand am vergangenen Samstag gegen die FSG Ober-Eschbach/Vortaunus erstmals wieder auf der Platte. Linksaußen Isabell Schüler, eine unumstrittene Leistungsträgerin und eine der Top-Torschützinnen, fehlt seit Ende Oktober. In den letzten beiden Partien stand zudem die auf Reisen befindliche Nieber-gall nicht zur Verfügung. Gegen Ober-Eschbach fiel auch noch Rückraumspielerin Sabine Eisenacher aufgrund eines Muskelfaserrisses da.
Bis zum Rückrundenstart am 20. Januar gegen die TuS Kriftel sollen dann alle wieder an Bord sein. Die Winterpause kommt der HSG Gedern/Nidda also durchaus gelegen.
Quelle: Kreis-Anzeiger (19.12.2017)