Cojocar vor Debüt optimistisch
3. Liga Ost: Germania Fritzlar empfängt Tabellenführer Gedern/Nidda zum Hit – Tempohandball gefordert
Fritzlar. Nein, nervös ist Lazar Constantin Cojocar, genannt „Lucky“, vor seinem Debüt auf der Trainerbank des Handball-Drittligisten SV Germania Fritzlar nicht. „Ich freue mich auf das Spiel“, sagt der 47-Jährige, auf den gleich eine echte Herkulesaufgabe wartet. Denn am Sonntag (17 Uhr, König-Heinrich-Sporthalle) ist Tabellenführer HSG Gedern/Nidda in der Domstadt zu Gast.
Seit zwei Wochen trainiert der frühere rumänische Nationalspieler nun die SVG-Handballerinnen. Und ist von seinem neuen Team begeistert. „Wir müssen uns nach und nach aneinander gewöhnen, aber die Mannschaft ist top und arbeitet sehr fokussiert.“ Personell kann der neue Trainer am Wochenende aus dem Vollen schöpfen, auch wenn Bibiana Huck und Lorena Lorenz unter der Woche noch krankheitsbedingt fehlten.
Taktisch wird sich nur wenig am bisherigen Stil ändern. „Ich bin ein Freund des Tempohandballs. Wir wollen aus unserer starken Abwehr über die erste und zweite Welle schnelle Tore werfen“, erklärt Cojocar. Gefordert sind also die Qualitäten der schnellen Außen Lena Dietrich, Lena Kerwin und Bibiana Huck.
Abwehrschlacht droht
Beide Seiten sind vor allem in der Defensive spitze und setzten auf eine 6:0-Formation. Die Germania kassiert im Schnitt 20 Gegentore, der Tabellenführer 22. Schon beim 17:19 im Hinspiel entwickelte sich eine Abwehrschlacht, zudem besitzen die Mittelhessinnen mit Anne Heß eine starke Torfrau. „Wir haben aus einer stabilen Abwehr heraus bisher jeder Mannschaft das Leben schwer gemacht“, sagte HSG-Trainer Christian Breiler. Dazu kam der Auftakterfolg gegen Fritzlar, „der Auftrieb und Selbstvertrauen gegeben hat. Wir sind in einen Lauf reingekommen, wo manches von alleine ging.“ SVG-Coach Cojocar kennt den Gegner gut, denn als Trainer der SG Kleenheim hat er sich bereits einige Duelle mit den Mittelhessinnen geliefert. „Wir werden uns im Angriff etwas einfallen lassen und kämpfen bis zum umfallen“, erklärt der A-Lizenz-Inhaber.
Und freut sich besonders auf ein Wiedersehen mit seiner Ex-Spielerin Leonie Nowak, die bei den Gästen am Kreis gesetzt ist. Daneben ist Gedern besonders im Rückraum mit Sabine Eisenacher (59 Tore), Nikolett Nagy (56) sowie Johanna Becker und Stephanie Thiele stark besetzt. Zudem ist auf Linkshänderin Kirsten Schindler (59) und Linksaußen Isabell Schüler zu achten.
Respekt hat der 47-Jährige auch vor der mentalen Stärke der Gäste. „Bei ihnen wird Zusammenhalt großgeschrieben. Das Gerüst der Mannschaft spielt schon lange zusammen.“ Dennoch ist der neue SVG-Coach zuversichtlich. „Das erste Heimspiel im neuen Jahr ist wichtig. Die Mädchen wollen zeigen, was sie können“, sagt Cojocar. Wohlwissend, dass ein Sieg zum Debüt nicht nur Auftrieb für die Restsaison geben kann. Sondern die Germania den Abstand zum Tabellenführer auch auf zwei Punkte verkürzen – und sich im Titelrennen zurückmelden könnte.
Quelle: HNA (26.01.2018)