Trainingslager von Zweitligist HSG Gedern/Nidda schweißtreibend

GEDERN/NIDDA (flo). Trainiert, trainiert, gespielt. Noch einmal trainiert, noch einmal gespielt. Am Wochenende haben die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda bei tropischen Temperaturen ein Kurz-Trainingslager in eigener Halle absolviert und in diesem Rahmen zudem zwei weitere Testspiele bestritten. Eines endete mit einem knappen Sieg, eines mit einer deutlichen Schlappe. Auch der Teamgeist wurde nochmals gestärkt.

HSG Gedern/Nidda – TSG Ober-Eschbach 22:21 (11:10): Die Wetterauerinnen legten gegen den Drittligisten Ober-Eschbach einen fantastischen Start hin. Die 3:2:1-Abwehr präsentierte sich in hervorragender Verfassung, gestattete dem Gegner keinerlei Freiheiten, sondern generierte vielmehr einige Ballgewinne und erzielte auf diese Weise einfache Gegenstoßtore. Nach acht Minuten führte die HSG mit 3:0, kassierte erst nach fast neun Minuten den ersten Gegentreffer. „Die ersten 15 Minuten waren optimal, generell war die Abwehr das gesamte Spiel über gut. Die Mädels haben das umgesetzt, was wir trainiert haben“, lobte HSG-Trainer Christian Breiler, der den Fokus zuletzt auf die Defensivarbeit gelegt hatte. Weil sich seine Mannschaft in der Folge im Angriff zwar gute Einwurfmöglichkeiten erspielte, diese aber häufig vergab, gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Zur Pause führte Gedern/Nidda mit 11:10. Ein Resultat, das nicht ganz korrekt war, da Schiedsrichter und Sekretäre den Gästen einen Treffer schlichtweg nicht gutgeschrieben hatten.

Im zweiten Abschnitt merkte man der HSG die Müdigkeit nach zuvor zwei Trainingseinheiten an. Würfe aus dem Rückraum waren zu schwach, freie Chancen blieben ungenutzt. Ober-Eschbach, das etwa auf seine Torjägerin Juliane Grauer verzichten musste, drehte das Spiel, lag in der 50. Minute mit 19:17 vorne. Mit der siebten Feldspielerin nahm Gedern/Niddas Angriffsspiel in der Schlussphase jedoch wieder an Fahrt auf, auch in der Deckung legte man noch einmal eine Schippe drauf, die eingewechselte Torfrau Sandra Elisath entschärfte zudem einige Bälle. Die Breiler-Sieben glich die Partie wieder aus, ehe Kreisläuferin Jessica Schmeißer nach schönem Anspiel von Rückraumakteurin Sabine Eisenacher den 22:21-Siegtreffer erzielte. „Das Ergebnis ist zwar ohne Wert, aber es war gut, dass wir uns in der zweiten Halbzeit zurückgekämpft und gewonnen haben“, resümierte der Trainer.

HSG Gedern/Nidda: Elisath, Heß; Rösner (2), Schüler (5), Niebergall (1), Kraft (2), Patz, Thiele (2), Mitzkat, Schmeißer (1), Mulch, Eisenacher (2), Amos (2/1), Nowak (2), Schindler (3/2).

TSG Ketsch – HSG Gedern/Nidda 37:26 (21:12): Die Kurpfalz Bären, letztes Jahr Tabellendritter in der 2. Bundesliga, zeigten dem Aufsteiger aus der Wetterau, welch rauer Wind in der neuen Spielklasse weht. Von Anfang an liefen die Gäste einem Rückstand hinterher, blieben bei einer Drei- oder Vier-Tore-Differenz allerdings halbwegs auf Tuchfühlung. Doch der Kräfteverschleiß auf der einen und das effektive Tempospiel der Kurpfalz Bären aus einer starken 5:1-Abwehr heraus auf der anderen Seite sorgten dafür, dass der Abstand vor der Pause rasant anwuchs. Aus einem 10:13- wurde so ein 12:21-Rückstand.

Gedern/Nidda musste für jedes Tor viel Aufwand betreiben, sah sich auch in der Defensive gänzlich neuen Herausforderungen ausgesetzt. Auch im zweiten Durchgang blieb es deshalb eine eindeutige Angelegenheit, beim 26:16 führten die Kurpfalz Bären erstmals mit zweistelliger Differenz, trieben den Vorsprung zwischenzeitlich sogar auf 14 Tore in die Höhe. Letztlich unterlag Gedern/Nidda mit 26:37. „Fehler werden auf diesem Niveau gnadenlos bestraft, das ist klar. Dieses Spiel zeigt uns, dass wir in jedem Spiel ans Limit gehen und die Fehler reduzieren müssen. Im Angriff haben wir bislang allerdings noch nicht viel gemacht“, ordnete Breiler ein. „Unabhängig vom Ergebnis haben die Mädels eine ordentliche Leistung abgeliefert.“

HSG Gedern/Nidda: Stroh, Heß; Rösner (3), Schüler (3), Niebergall, Kraft, Mitzkat, Schindler (8/5), Thiele, Pfaff (2), Schmeißer (1), Amos (3/1), Eisenacher (6), Becker, Nowak.

Nachdem das sportliche Programm vollendet war, ließen Gedern/Niddas Handballerinnen den Tag im Vogelsberg ausklingen. Mehrere Fans hatten die Mannschaft nach Sichenhausen zu einer Grillfeier eingeladen. „Das war eine ganz tolle Veranstaltung, bei der wir auch außerhalb der Halle Zeit zusammen verbringen konnten“, sagte Breiler. Gestern frühstückte die Mannschaft zusammen – und genoss dann einen freien Sonntag. „Ich bin mit dem Wochenende insgesamt absolut zufrieden, die Mannschaft hat gut gearbeitet“, zog der HSG-Trainer ein positives Fazit des Trainingslagers.

Am nächsten Wochenende richtet die HSG Gedern/Nidda ein Vorbereitungsturnier in der heimischen Gymnasiumhalle aus. Zu Gast sein werden die beiden Drittligisten Bayer Leverkusen II und TVE Netphen.

Quelle: Kreis-Anzeiger (06.08.2018)