Julia Redder erzielt erstes BSV-Saisontor

Zwei Siege zum Auftakt. Das lässt sich gut an. Nach dem Auswärtserfolg im DHB-Pokal (26:22 beim SC Markranstädt) hat das neu formierte Team des BSV Sachsen Zwickau mit dem 33:28 (18:14) über Aufsteiger HSG Gedern/Nidda auch zum Saisonstart der 2. Bundesliga auf heimischem Parkett die erwarteten zwei Punkte eingefahren.

„Wir haben gewonnen. Das ist ein super Start in die Saison“, freute sich Neuzugang Julia Redder, mit Zweitspielrecht vom Thüringer HC ausgestattet. Die 19-Jährige erzielte mit einem Aufsetzerball nach 31 Sekunden das erste Saisontor der Muldestädterinnen und steuerte später selbst noch sechs weitere Treffer bei. Doch bei ihr gab es wie bei der gesamten Mannschaft Licht und Schatten: ein Abspielfehler von Julia Redder im Angriff, aus dem im Gegenzug ein HSG-Tor resultierte (10.), eine Minute später in Unterzahl ein ansatzloser Wurf, der zum 7:4 einschlug. „Natürlich habe ich noch Verbesserungspunkte, zum Beispiel in der Abwehr. Auch im Angriff gab es ein paar Unstimmigkeiten“, räumte sie selbstkritisch ein.

Der BSV-Trainer war zufrieden mit dem Debüt der Thüringerin. „Julia kriegen wir schon hin, wenn sie ihre Stärken ins Spiel bringt. Sie hat die Qualität. Sie wird noch stärker mit der Zeit“, ist Rüdiger Bones überzeugt. „Unsere Aufgabe ist es, alle Spielerinnen mitzunehmen. Jede muss auf ihrer Position alles zeigen. Das muss besser verteilt werden.“

Zwickau erwischte einen prima Start, zog rasch auf 4:1 davon (5.) und baute die Führung auf 12:6 aus (18.). Doch dann kamen die Gäste aus Hessen auf Touren. Angefeuert vom mitgereisten Anhang, verkürzten sie mit ihrem schnellen, druckvollen Spiel schrittweise den Rückstand. Mit zwei Treffern in Unterzahl war Gedern/Nidda beim 22:20 auf Tuchfühlung (39.). Der BSV fand die richtige Antwort. Eingeleitet von Rechtsaußen Fabienne Kracht, folgte die stärkste Phase der Sachsen, die mit einem 7:1-Lauf vorentscheidend auf 29:21 enteilten (47.), darunter ein „Empty Net Goal“ von Julia Redder ins verwaiste Tor des Aufsteigers. Die Sachsen schraubten ihren Vorsprung bis auf 33:22 (52.), danach lief jedoch in der Offensive nur noch wenig zusammen. Ähnlich wie eine Woche zuvor in Markranstädt wurde ein deutliches Polster eingebüßt. Dort kassierte Zwickau in der Schlussphase 0:7 Tore, diesmal 0:6. „Daran müssen wir arbeiten“, fordert Rüdiger Bones. „Das ist eine Frage des Charakters. Wir müssen lernen, das Spiel konsequent zu Ende zu bringen. Wir haben über weite Strecken gut gespielt, auch dominant gespielt. Aber wir haben leider im Angriff zu viele Fehler gemacht. 17 Abspiel- oder Fangfehler – das reicht für zwei Spiele.“

Gäbe es im Handball ein Tor des Tages, wäre das 19:14 kurz nach der Pause (32.) ein heißer Kandidat: Alisa Pester erbeutete den Ball in der Spielfeldmitte, angelte ihn sich zwischen den Beinen der Gegenspielerin, passte zu Jenny Choinowski, die mit artistischem Sprung abhob und dem Ball so viel Drall mitgab, dass er sich ins Tor reindrehte. Ein Schmeckerchen für die Ränge. „Es hat Spaß gemacht, vor diesem Publikum zu spielen“, meinte Gästetrainer Christian Breiler. „Insgesamt war es ein verdienter Sieg für Zwickau.“

Quelle: Freie Presse (10.09.2018)