Lintforter Aufholjagd kommt zu spät

Nach der durchaus vermeidbaren 21:24-Niederlage gegen die selbstbewusst auftretende HSG Gedern/Nidda steckt die Mannschaft von Trainerin Bettina Grenz-Klein tief im Abstiegskampf fest.

Beim TuS Lintfort brannte gestern Nachmittag nicht nur die zweite Kerze, sondern gleich der gesamte Adventskranz. Die Zweitliga-Handballerinnen unterlagen nach einer insgesamt ziemlich enttäuschenden Vorstellung daheim im Kellerduell der HSG Gedern/Nidda mit 21:24 (10:14). Lintfort steckt nach der Schlappe richtig tief im Abstiegskampf.

Die Begegnung nahm umgehend Tempo auf. Die Gäste traten erstaunlich selbstbewusst in Erscheinung. Insbesondere die defensive, bissige Abwehr machte den TuS-Spielerinnen das Leben schwer. Lintfort erspielte sich zwar etliche Chancen, aber die Abschlüsse fanden zu selten den Weg in die gegnerischen Maschen.

Die Mannschaft konnte das Feuer nicht zünden. Denn in der eigenen Deckung kriselte es noch mehr. Die TuS-Spielerinnen harmonierten nicht, waren zudem auf zu „langsamen“ Beinen unterwegs. Den Gästen wurde es in Summe viel zu einfach gemacht, ihre Treffer zu erzielen. Auch Gedern/Nidda musste für jedes Tor hart arbeiten, doch der TuS bekam die Lücken einfach nicht geschlossen. Einzig Torfrau Sabrina Romeike hatte einige starke Momente. Die Gastgeberinnen führten noch mit 8:7 (20.), mussten dann den engagierten Kontrahentinnen allerdings bis zum Pausenpfiff noch klar ziehen lassen.

Und der TuS Lintfort trat nach dem Seitenwechsel weiterhin sehr schläfrig auf. Die Deckung konnte nach wie vor nicht den nötigen Spirit entwickeln, die Angriffsstrukturen liefen vogelwild ab. Die „Schüsse“ der Gastgeberinnen waren schlichtweg schlecht und schwach vorbereitet.

Gedern/Nidda lachte sich ins Fäustchen. Das Team konnte ohne große Mühen seinen Vorsprung leicht auf 19:11 (36.) ausbauen. Die Gastgeberinnen mussten handeln – und taten dies. Die nötige Umstellung auf eine 5:1-Deckung brachte Erfolg. Torfrau Vivien Gosch hielt prima, und Vanessa Dings machte auf der vorgezogenen Indianerposition einen prima Job.

Die Aufholjagd war letztendlich in Ordnung, konnte die Partie aber nicht mehr wenden. „Wir haben unsere Leistung über gut 40 Minuten nicht gebracht und aus diesem Grund auch zurecht verloren“, ärgerte sich TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein. „Da nützt es auch wenig, dass die Aufholjagd ganz passabel war.“

Quelle: Rheinische Post (10.12.2018)