Neue Abwehr auf Prüfstand

Gedern/Nidda (flo). Die Belohnung für die intensive Arbeit der vorherigen Tage war ein trainingsfreier Sonntag. Vielmehr ging es für die Handballerinnen des Drittligisten HSG Gedern/Nidda nach Gedern zum gemeinsamen Adventuregolf. Zuvor hatten die Wetterauerinnen im Rahmen ihres Trainingslagers nicht nur mehrfach trainiert, sondern auch zwei Testspiele absolviert: Das erste dieser beiden gegen Drittliganeuling HSG Rodgau Nieder-Roden endete 32:32, im zweiten setzte sich die Spielgemeinschaft deutlich mit 42:27 gegen den West-Drittligisten TVE Netphen durch.

Der Auftritt gegen Aufsteiger Nieder-Roden geriet eher durchwachsen, zur Pause lag Gedern/Nidda sogar mit 12:16 in Rückstand, weil die Abwehr nicht die gewünschte Stabilität auf die Platte brachte. Zwar gelang es der Mannschaft von Christian Breiler, die Partie im zweiten Abschnitt auch dank eines stellenweise guten Tempospiels umzubiegen. Doch aufgrund der suboptimalen Chancenverwertung glich der Kontrahent aus dem Offenbacher Raum schlussendlich noch zum 32:32-Endstand aus.

Im zweiten Testspiel des Wochenendes zeigte sich die HSG dann verbessert, der ersatzgeschwächte Gast aus Netphen wurde bisweilen förmlich überrollt. Das galt allen voran für das erste der drei jeweils 30 Minuten langen Drittel. Nach diesem nämlich führten die Wetterauerinnen bereits mit 15:4. „Da haben wir eine richtig gute Deckung gespielt und waren auch im Angriff sehr konzentriert“, lobt Breiler, dessen Ensemble über den 28:19-Zwischenstand nach dem zweiten Drittel schließlich deutlich mit 42:27 die Oberhand behielt.

In beiden Partien verteidigte der heimische Drittligist – wie bereits in der Vorwoche – in einer 5:1-Formation, die in taktischer Hinsicht eine Mischform zwischen einer 6:0- und einer 3:2:1-Variante darstellt. Das bedeutet freilich nicht, dass diese derzeit so intensiv getestete Abwehrsystematik die neue Hauptformation werden soll. Es ist vielmehr eine Trainingsform, in der sich jede Spielerin defensiv weiterentwickeln soll, um diese Fähigkeiten dann auch in anderen Systemen zur Geltung zu bringen. HSG-Coach Breiler erläutert: „In der 6:0 bügelt ein guter Mittelblock viele Fehler aus. Bei der 5:1 sind alle Positionen viel mehr gefordert, alle müssen aktiv mitarbeiten.“

Mit dem Trainingslager war Gedern/Niddas Übungsleiter jedenfalls zufrieden. „Die Mädels haben gut gearbeitet und ich denke, dass wir im Hinblick auf die Saison wieder einen Schritt weiter sind, auch wenn natürlich noch nicht alles hundertprozentig klappt“, so der 42-Jährige, der mit seiner Mannschaft in den nächsten Wochen den Fokus vermehrt auf spieltaktische und angriffsspezifische Inhalte legen wird. Am kommenden Wochenende stehen dann erneut zwei Vorbereitungspartien an: Am Samstag (16.30 Uhr) beim Neu-Erstligisten Kurpfalz Bären, am Sonntag (14 Uhr) zuhause gegen die A-Jugend der HSG Bensheim/Auerbach.

Mulch pausiert

Definitiv nicht an Bord sein wird dabei Carmelina Mulch. Die 21-jährige Außenspielerin, die in einem Reisebüro tätig ist, hat sich aufgrund beruflicher Veränderungen entschlossen, eine Handballpause einzulegen und wird der HSG somit nicht mehr zur Verfügung stehen. Dagegen hat die zwischenzeitlich aufgrund einer Kehlkopfverletzung ausgefallene Rückraumspielerin Johanna Becker wieder mit Laufeinheiten begonnen und soll in den nächsten Tagen auch ins Training zurückkehren. Wann selbiges bei Kristin Amos (nach Mandel-OP) der Fall sein wird, steht indes weiter in den Sternen.

Quelle: Kreis-Anzeiger (12.08.2019)