HSG Gedern/Nidda schlägt sich wacker
NIDDA – Gut geschlagen: Auf diesen Nenner lässt sich für die Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda die Teilnahme am Lotto-Cup in Ludwigsburg bringen. Mit einer Rumpftruppe landeten die Wetterauerinnen letztlich auf einem geteilten 11. Platz, erkämpften sich aber immerhin zwei Erfolgserlebnisse. „Wir haben uns dort ordentlich präsentiert, unter diesen Umständen war das alles in Ordnung“, fasste Trainer Christian Breiler zusammen.
Schon in der Gruppenphase hinterließ die Spielgemeinschaft, die aufgrund vieler Ausfälle nur mit elf Spielerinnen angereist war, einen insgesamt guten Eindruck. Gegen den Zweitligisten TG Nürtingen lief man jedoch von Beginn an einem Rückstand hinterher und musste sich schließlich mit 13:16 geschlagen geben. Ganz anders die zweite Begegnung: Dem schweizerischen Erstligisten HV Herzogenbuchsee ließ Gedern/Nidda keinerlei Chance, setzte sich deutlich mit 24:14 durch.
Auch gegen den Bundesligaaufsteiger Kurpfalz Bären zeigte die Breiler-Truppe insbesondere in der ersten Hälfte eine starke Leistung, führte nach den ersten 20 Minuten sogar. Doch: Mit der kleinen Besetzung machte sich nach der Pause im dritten Samstagsspiel sichtlich ein Substanzverlust bemerkbar. „Wir konnten das Niveau leider nicht halten“, befand Breiler. Seine Mannschaft handelte sich Zeitstrafen ein, kassierte einen Gegenstoß nach dem nächsten. Schnell hatte Ketsch auf diese Weise die Partie gedreht und behielt schlussendlich klar mit 22:14 die Oberhand.
Als Gruppendritter ging es für die HSG am Sonntag in der B-Runde des Turniers weiter. In eben dieser trafen die Wetterauerinnen im Viertelfinale auf den österreichischen Erstligisten SSV Dornbirn-Schoren und setzten sich knapp mit 24:23 durch. Im Halbfinale jedoch wendete sich das Blatt, musste sich die Spielgemeinschaft gegen den tschechisch-slowakischen Erstligisten Sokol Pisek mit 16:17 geschlagen geben. Nicht zuletzt aufgrund dreier verworfener Siebenmeter. „Ich war aber nicht böse drum, dass wir kein weiteres Spiel mehr hatten. Die Mädels waren platt“, so Breiler, dessen Ensemble sich den elften Platz (bei 16 teilnehmenden Teams) mit dem Süd-Drittligisten TSV Wolfschlugen teilte.
Die dünne Personaldecke garantierte nicht nur allen Spielerinnen viele Einsatzzeiten, sondern sorgte auch dafür, dass einiges ausprobiert wurde. Neuzugang Emely Nau, eigentlich auf der Außenbahn beheimatet, spielte etwa zwischenzeitlich mal am Kreis, Mittelfrau Hannah Niebergall und Youngster Alicia Pfaff rückten stellenweise in den Mittelblock, in dem ansonsten aber Leonie Nowak und Hanna Rösner ein starkes Duo bildeten. „Unsere Abwehr war teilweise richtig gut, das Zusammenspiel mit dem Kreis war auch in Ordnung, die erste Welle hat gut funktioniert. Wir haben gesehen, dass wir Optionen haben, aber auch aufgezeigt bekommen, dass wir individuell am Wurfverhalten arbeiten müssen, um unsere Chancen besser zu nutzen“, konstatierte Breiler. Gut drei Wochen hat der Zweitligaabsteiger nun noch Zeit für den Feinschliff, ehe am 15. September das erste Ligaspiel bei den Kurpfalz Bären II ansteht. Das erste Pflichtspiel wird die HSG allerdings bereits am kommenden Samstag im DHB-Pokal beim Viertligisten TB Wülfrath absolvieren.
Den Sieg beim Vorbereitungsturnier in Ludwigsburg sicherte sich übrigens die TuS Metzingen. Die Baden-Württembergerinnen, bereits zum siebten Mal Titelträger des Lotto-Cups, gewannen das Erstligafinale gegen den Aufsteiger Kurpfalz Bären deutlich mit 32:11.
Quelle: Kreis-Anzeiger (26.08.19)