Mit verkleinertem Aufgebot bei stark besetztem Turnier
GEDERN/NIDDA (flo). Ziel Ludwigsburg! Beim ebenso renommierten wie hochkarätig besetzten 28. Lotto-Cup in der Barockstadt steht für die Drittliga-Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda die Generalprobe für das erste Pflichtspiel im DHB-Pokal eine Woche später an. Eigentlich wäre das Vorbereitungsturnier ein Gradmesser für den Leistungsstand des Zweitligaabsteigers. Allerdings: Da die Spielgemeinschaft mit einer Rumpftruppe ins Baden-Württembergische reist, werden die Partien am Samstag und am Sonntag nur begrenzt Rückschlüsse ermöglichen.
In der Gruppe C geht die Mannschaft von Trainer Christian Breiler als klarer Außenseiter ins Rennen und trifft auf den Neu-Erstligisten Kurpfalz Bären, den Zweitligisten TG Nürtingen sowie den schweizerischen Erstligaclub HV Herzogenbuchsee. Für die HSG startet das Turnier am Samstag um 11 Uhr mit der Partie gegen Nürtingen, ehe man sich mit Herzogenbuchsee (13.45 Uhr) und den Kurpfalz Bären (16.30 Uhr) misst. Die besten zwei Teams aus jeder der vier Gruppen erreichen die Endrunde. Der Rest spielt in der B-Runde um die Plätze neun bis 16. Die Spieldauer beträgt jeweils zweimal 20 Minuten.
„Wir müssen gucken, inwieweit wir da auf Schlagdistanz sein können, inwieweit die Kraft reicht“, sagt Breiler mit Blick auf die alles andere als optimale Personalsituation. Torjägerin Kristin Amos ist noch immer nicht ins Training eingestiegen, wird also definitiv fehlen. Auch Rückraumspielerin Sabine Kaiser (geb. Eisenacher), die in der Sommerpause geheiratet hat, Kreisläuferin Jessica Schmeißer und Außenakteurin Christin Kraft werden aufgrund eines Junggesellenabschieds nicht an Bord sein. Obendrein werden Mittelfrau Hannah Niebergall oder Kreisspielerin Leonie Nowak, beide von einem grippalen Infekt gebeutelt, auch im Falle eines Mitwirkens keinesfalls im Vollbesitz ihrer Kräfte sein. „Bei fünf, sechs Spielen geht das dann an die Substanz“, erwartet der HSG-Trainer.
Trotz der Umstände: „Wir wollen das Beste herausholen, es wäre gut, wenn wir auch in dieser Besetzung das eine oder andere positive Ergebnis hätten“, sagt Breiler. „Es gilt, dass wir uns weiter einspielen und einen weiteren Schritt nach vorne tun.“ Für den sehr wahrscheinlichen Fall, dass sich Gedern/Nidda nach der Vorrunde in der B-Runde wiederfinden wird, trifft man wohl auf den einen oder anderen Gegner auf Augenhöhe. Neben vier Bundesligisten, sechs ausländischen Erstligisten und vier Zweitligisten sind schließlich immerhin drei weitere Drittligisten beim Turnier in der Barockstadt dabei. Nämlich: Der HCD Gröbenzell, TSV Wolfschlugen und die SG Schozach-Bottwartal, allesamt aus der Süd-Staffel.
Als Favorit des zweitägigen Turniers gilt Bundesligist TuS Metzingen, der mit sechs Siegen Rekordgewinner des Cups ist. Übrigens: Bei allen bislang 27 Auflagen setzte sich eine deutsche Mannschaft durch. Daran konnten weder die nigerianische Nationalmannschaft, die in der Vorbereitung auf die Afrikaspiele 2003 nach Ludwigsburg kam, noch die 2015 eingeflogenen Isländerinnen von Haukar Hafnarfjördur etwas ändern. Ob sich daran in diesem Jahr etwas ändert? Kandidaten dafür sind vor allem die Vertreter der holländischen Ehrendivision aus Venlo und Westfriesland sowie die Tschechinnen von Sokol Pisek.
Quelle: Kreis-Anzeiger (24.08.2019)