Im DHB-Pokal zum TB Wülfrath

Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Handball Bundesliga Frauen (HBF) in Köln wurden am Wochenende die Begegnungen der ersten Runde des DHB-Pokals ausgelost. Losfee Anna Loerper, Beisitzerin für die 1. Bundesliga im Vorstand der HBF, bescherte der HSG Gedern/Nidda in diesem Zuge eine Reise nach Nordrhein-Westfalen. Am 31.08./01.09. wird die Mannschaft von Trainer Christian Breiler beim Viertligisten TB Wülfrath zu Gast sein.

Der Auslosungsmodus sah insgesamt 18 Mannschaften aus den beiden Bundesligen sowie 22 Teams aus den Landesverbänden vor – verteilt auf vier regional geordnete Lostöpfe mit je 8 bis 13 Teams. Da sowohl im „Lostopf West“ (9 Teams) als auch im „Lostopf Süd“ (13 Teams) eine ungerade Anzahl an Mannschaften vorlag, wurde in diesen beiden Staffeln jeweils ein Freilos gezogen, das die direkte Teilnahme an der zweiten Pokalrunde möglich macht. Diese Freilose fielen auf den Zweitligisten TuS Lintfort (West) und den BSV Phönix Sinzheim aus der Südbadenliga (Süd).

Ausgespielt wird Runde 1 am Wochenende um den 31. August/1. September 2019. Die Sieger der ersten Duelle erreichen die zweite Runde, wo sie dann auf die weiteren Mannschaften der 1. Bundesliga treffen – unter ihnen auch der Titelverteidiger Thüringer HC. Das OLYMP Final4 2020 ist für den 23. und 24. Mai angesetzt.

Spieltermine im Überblick:

Runde 1: 31. August/1. September 2019
Runde 2: 5./6. Oktober 2019
Achtelfinale: 2./3. November 2019
Viertelfinale: 11./12. Januar 2020
OLYMP Final4: 23. und 24. Mai 2019, Porsche-Arena Stuttgart

Drittliga-Mitte liegt in Hessen

Gedern/Nidda (flo). Noch befinden sich die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda in der wohlverdienten Sommerpause. Ab Mitte Juli wird sich die Mannschaft von Trainer Christian Breiler auf die neue Saison vorbereiten. Jene, die der Zweitliga-Absteiger in der Mitte-Staffel der 3. Liga absolvieren wird. Dies vermeldete der für diese Spielklasse zuständige Deutsche Handballbund.

Die Mitte-Staffel ist im Grunde der Nachfolger der Ost-Staffel. Dass der Name angepasst wurde, hängt mit der Zusammensetzung der Liga zusammen. Klarer Schwerpunkt der 3. Liga Mitte ist nämlich nicht der Osten, sondern Hessen. Auf gleich fünf Gegner aus dem heimischen Bundesland wird die HSG Gedern/Nidda in der Saison 2019/20 treffen: Die TSG Ober-Eschbach, TSG 1888 Eddersheim, HSG Kleenheim-Langgöns, den Aufsteiger HSG Rodgau Nieder-Roden und den SV Germania Fritzlar.

Dazu kommen mit Neuling SV Union Halle-Neustadt II, dem Thüringer HC II, dem SC Markranstädt und dem HV Chemnitz vier Ost-Clubs. Komplettiert wird die Mitte-Staffel durch die fränkische TS Herzogenaurach, als Stadt vor allem bekannt durch die ansässigen Sportartikelhersteller, sowie die TSG Ketsch II aus Baden-Württemberg.

„Im Prinzip haben wir mit dieser Einteilung gerechnet, sportlich ist es für uns ganz gut gelaufen“, befindet Gedern/Niddas Vorsitzender Martin Schindler. Drei Zweitvertretungen sind freilich keine Wunschkonstellation, dafür gibt es allerdings massig hessische Duelle. Und gewiss auch einige Hochkaräter: Fritzlar als amtierender Vizemeister des Westens, Markranstädt und Kleenheim-Langgöns als Tabellenzweiter respektive -dritter der Ost-Staffel. „Die Staffeleinteilung berücksichtigt die Bedürfnisse der Vereine, optimiert Fahrstrecken und ermöglicht eine Vielzahl attraktiver Lokalderbys“, erklärt Horst Keppler, Vorsitzender der Spielkommission und zugleich Spielleiter der Frauen.

Aus den vier Staffeln steigen letztlich drei Staffelsieger in die 2. Bundesliga auf. Absteigen müssen aus jeder Staffel die drei Letztplatzierten. Der Start in die neue Drittligasaison erfolgt am 14./15. September.

Die 3. Liga Mitte im Überblick: TS Herzogenaurach, TSG Ober-Eschbach, SV Union Halle-Neustadt II, TSG Ketsch II, TSG 1888 Eddersheim, Thüringer HC II, SC Markranstädt, HSG Gedern/Nidda, HSG Rodgau Nieder-Roden, HSG Kleenheim-Langgöns, SV Germania Fritzlar, HV Chemnitz.

Quelle: Kreis-Anzeiger (17.06.2019)

HSG verabschiedet sich mit Auswärtssieg

Raus mit Applaus. Nach einem Jahr verabschiedet sich die HSG Gedern/Nidda zwar wieder aus der 2. Bundesliga. Doch es bleibt die Erkenntnis, mit der eigenen Philosophie auch in diesen Sphären mithalten zu können. Das zeigte nicht zuletzt der 28:27-Auswärtserfolg bei der SG H2Ku Herrenberg zum Saisonabschluss.

„Das war ein schöner Schlusspunkt der Saison. Wie wir uns präsentiert haben, war schon gut“, freute sich Trainer Christian Breiler über den doch etwas überraschenden Auswärtserfolg in Herrenberg. Lediglich in der Anfangsphase lief die Spielgemeinschaft dem Geschehen etwas hinterher. Die Gastgeberinnen zeigten, dass sie vor über 600 Zuschauern in der stimmungsvollen Markweghalle zum Abschluss und gewiss auch anlässlich der Verabschiedung einiger Spielerinnen unbedingt noch einmal gewinnen wollten. Also legte die SG stürmisch los, führte erst mit 4:2 (9.), dann sogar mit 8:4 (14.).

Spiel gedreht

Doch Gedern/Nidda, ohne die fehlende Torjägerin Kristin Amos nach Baden-Württemberg gereist, fand zunehmend besser ins Spiel, legte in der Deckung zu, kam so zu einfachen Toren, ließ den Ball aber auch im Positionsangriff gut laufen und kam so regelmäßig zu guten Abschlusssituationen. Rückraumspielerin Sabine Eisenacher besorgte schließlich in der 25. Minute den 11:11-Ausgleich, ehe beim 13:13-Pausenstand die Seiten gewechselt wurden.

Die Breiler-Mannschaft knüpfte im zweiten Durchgang nahtlos an das Ende des ersten Abschnitts an. Die logische Folge: Kreisläuferin Leonie Nowak stellte auf 16:15 (34.) und brachte ihre Farben damit erstmals in Führung. Diese wuchs anschließend sogar auf 20:17 (41.) an, ehe Herrenberg mit einem 3:0-Lauf auf 20:20 (45.) gleichzog und die Begegnung danach ein Kopf-an-Kopf-Rennen blieb. Und das sogar bis zum 26:26 (58.). Rechtsaußen Kirsten Schindler brachte die HSG dann zunächst mit 27:26 in Front, ehe man sich in der Abwehr den Ball erkämpfte und Eigengewächs Alicia Pfaff von der linken Außenposition auf 28:26 erhöhte. Als die Schlusssirene beim 28:27-Endstand ertönte, durfte mit den zahlreich mitgereisten Anhängern gejubelt werden.

„Wahnsinniges geleistet“

Nach drei Siegen aus den letzten vier Spielen hat die HSG Gedern/Nidda nun ordentliche 15 Punkte auf dem Konto, schließt die Saison somit als Vorletzter ab. Ein Abenteuer mit Höhen und Tiefen geht damit zu Ende. HSG-Trainer Breiler resümiert: „Für unsere Möglichkeiten haben wir Wahnsinniges geleistet.“

Foto: Tobias Baur

Emotionale Höhepunkte bei den Kuties zum Abschluss

HERRENBERG. Nichts war’s mit dem perfekten Saisonfinale in der Markweghalle. Zum Abschluss der Saison 2018/2019 mussten sich die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg gegen Absteiger HSG Gedern/Nidda mit 27:28 geschlagen geben. Emotional erlebten die rund 600 Zuschauer dennoch einige Höhepunkte, als nach der Partie sieben Spielerinnen verabschiedet wurden. „Natürlich hätten wir uns sehr gerne mit einem Punkt belohnt“, zog Trainer Mike Leibssle einen Schlussstrich unter das letzte Spiel, „aber das wird an so einem Abend ein bisschen zur Nebensache.“

Zunächst ging es gut los für die Kuties, als Top-Torschützin Lea Neubrander die 3:1-Führung nach knapp sechs Minuten markierte. Doch Gedern/Nidda zeigte von Anfang an eine couragierte Einstellung und ließ sich nicht abschütteln. Zwar setzte sich das Gäu-Team zunächst auf 8:4 durch Lisa Gebhard ab (14.), konnte diese Führung zum Leidwesen der Fans allerdings nicht verwalten. Abwehrchefin Katrin Schröder konnte aufgrund eines Nasenbeinbruchs nicht aktiv mitwirken. Zum Karriereende durfte sie jedoch zum Siebenmeterversuch nochmals auf die Platte, ein Tor erzielte sie nicht. „Aber vor allem in der Abwehr hat uns ihr Ausfall sehr wehgetan“, erklärte Leibssle. Doch auch im Angriff stockte es zunehmend. Zur Halbzeit hatten die Gäste dann zum 13:13 ausgeglichen. Überhaupt merkte man dem Absteiger an, dass er sich mit einem Ausrufezeichen aus der Liga verabschieden wollte. So sah der zahlreich mitgereiste Anhang, wie die Mannschaft von Gäste-Trainer Christian Breiler durch einen Treffer von Leonie Isabel Nowak erstmals in Führung ging (34.). Fortan liefen die Hausherrinnen ihrerseits einem Rückstand hinterher. Mike Leibssle reagierte mit einer Auszeit und brachte neues Personal aufs Feld. Die Umstellungen fruchteten: Zweimal Katrin Friedrich und einmal Saskia Putzke egalisierten den Spielstand zum 20:20 (45.).

Beim 26:26 läuft alles auf ein Herzschlagfinale hinaus

Alles lief auf ein Herzschlagfinale hinaus, als Lea Neubrander drei Minuten vor Schluss zum 26:26 traf. In der letzten Minute kamen die Kuties nochmals auf 27:28 durch Rechtsaußen Lisa Gebhard heran, doch es sollte der letzte Treffer der SG H2Ku in dieser Saison bleiben. Die HSG ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und übergab die Rote Laterne an Trier.

Die Herrenbergerinnen beenden die Runde nach dieser Niederlage auf Rang acht. Ein beachtliches Ergebnis, wenn man diese verletzungsgebeutelte Saison noch einmal Revue passieren lässt. „Einfach sensationell, was diese Mannschaft geleistet hat“, zeigte sich auch der sportliche Leiter Ingo Janoch bei der anschließenden Verabschiedung beeindruckt. Für insgesamt sieben Spielerinnen war es das letzte Spiel im SG-Trikot.

Mit minutenlangen Ovationen bedankten sich die Fans vor allem bei Katrin Schröder, Monika Lide, Saskia Putzke und Lisa Gebhard. Die vier Leistungsträgerinnen beendeten ihre beeindruckenden Karrieren. „Da verlassen uns ganz besondere Spielerinnen, die große Fußstapfen hinterlassen“, so Mike Leibssle. Bis Ende Juni haben seine restlichen Schützlinge nun frei, ehe es in die Vorbereitung auf die Saison 2019/2020 geht. „Bis dahin sollen sich alle nach diesen emotionalen Wochen sowohl körperlich als auch mental erholen.“ Verdient haben sich das die Kuties allemal.

Quelle: Kreiszeitung Böblinger Bote (20.05.2019)

Letzte Station Herrenberg

Gedern/Nidda (flo). Das letzte Mal 2. Bundesliga – fürs Erste, aber möglichst nicht für alle Zeit. „Da ist ein gewisser Hunger, das nochmal zu erleben“, bekundet Trainer Christian Breiler. Der mit den Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda am Samstagabend (18 Uhr) das Saisonfinale bestreitet. Der letzte Halt auf der Abenteuertour durch das Bundesliga-Unterhaus: Die Markweg-Sporthalle des Tabellensiebten SG H2Ku Herrenberg.

Samstag, 18 Uhr, SG H2Ku Herrenberg – HSG Gedern/Nidda

Den gefühlten Abschluss dieser Spielzeit hatte die Spielgemeinschaft freilich schon vor Wochenfrist beim 33:27-Heimsieg gegen das neue Schlusslicht DJK/MJC Trier. Eine Begegnung, die gemeinsam mit den vorangegangenen Partien beim HC Rödertal (28:25-Sieg) und gegen die SG 09 Kirchhof (25:26-Niederlage) für eine erfreuliche Endphase der Saison steht. Für die Auswärtsaufgabe in Herrenberg gilt: „Wir wollen uns in kämpferischer Hinsicht einfach nochmal gut präsentieren“, fordert Breiler, dessen Mannschaft bei der letzten Reise von einigen Fans begleitet wird.

„Wir wollen nochmal 60 Minuten Handball spielen und sind dann auch froh, wenn Pause ist.“ Kein Wunder: Seit dem Jahreswechsel hatten die Wetterauerinnen schließlich erst zwei spielfreie Wochenenden. „Die Mädels“, sagt deshalb der HSG-Coach, „haben ein wahnsinniges Pensum hinter sich.“ Nach dem Herrenberg-Spiel geht es für den Großteil der Mannschaft am frühen Sonntagmorgen zum Abschlusstrip nach Mallorca, anschließend wird noch bis Ende Mai trainiert, ehe ein freier Juni auf dem Plan steht.

Das Saisonfinale wird man auch nutzen, um das eine oder andere auszuprobieren. Das hätte sich so oder so angeboten, wird durch die personelle Situation aber auch schlichtweg zwingend erforderlich. Linksaußen Carmelina Mulch droht krankheitsbedingt auszufallen. Johanna Becker, die Ende März in Buchholz einen Muskelfaserriss erlitten hatte, hat bislang lediglich leichtes Lauftraining absolviert, ist also kein Thema. Hanna Rösner (Nasenbeinbruch) ist zwar wieder ins Training eingestiegen, ohne allerdings in Zweikämpfe zu gehen. „Es wäre völlig sinnfrei, da noch irgendetwas zu riskieren“, stellt Breiler klar. Auch Torjägerin Kristin Amos wird in Herrenberg nicht dabei sein. Weil es für die HSG ohnehin um nichts mehr geht, spielt sie bei den Hochschulmeisterschaften in Pforzheim mit. Damit fehlen also gleich drei Spielerinnen für die Halbpositionen im Rückraum.

Aus der Not will die HSG eine Tugend machen. Sehr wahrscheinlich werden Isabell Schüler und Kirsten Schindler, die sonst beide auf den Außenbahnen gesetzt sind, Einsatzzeiten im Rückraum erhalten. „Das sind Dinge, die zukünftig ohnehin angegangen werden sollen“, sagt Breiler. „Vor diesem Hintergrund kann man das in diesem Spiel auch nochmal auf Zweitliganiveau ausprobieren.“ Ebenso werden wohl Youngster wie Alicia Pfaff oder Aimée Mitzkat Spielpraxis sammeln dürfen.

Derweil spielte Gegner Herrenberg im Vorfeld eine eher untergeordnete Rolle. „Wir haben uns jetzt nicht mehr im Detail auf den Gegner vorbereitet, sondern den Fokus eher auf uns selbst gerichtet“, erklärt HSG-Trainer Breiler. Um die Vorzüge der Gäu-Mannschaft aus der Nähe von Stuttgart, die in dieser Saison immer wieder von Verletzungssorgen geplagt war, wissen sie beim Vorletzten freilich trotzdem. „Herrenberg kommt über ein starkes Mannschaftsgefüge, stellt sich in der Abwehr sehr gut auf den Gegner ein und spielt strukturierten Handball“, befindet Breiler, dessen Mannschaft vor einer SG-Kraft besonders gewarnt ist: Lea Neubrander. Die 19-jährige Junioren-Nationalspielerin zählt mit 199/53 Toren zu den besten Werferinnen der Liga. Und ist dementsprechend heiß umworben. Der Erstliga-Dritte TuS Metzingen hätte die Rückraumakteurin gerne verpflichtet, doch Neubrander entschied sich dafür, zunächst noch in Herrenberg zu spielen und in Metzingen lediglich mitzutrainieren.

Quelle: Kreis-Anzeiger (18.05.2019)

Saisonfinale in Herrenberg

Das große Ziel, sich mit einem Heimsieg vom treuen Anhang zu verabschieden, hat die HSG Gedern/Nidda mit dem klaren 33:27-Erfolg gegen Trier erreicht. Am Samstag (18 Uhr) steht nun das letzte Saisonspiel an: Ihre vorerst letzte Zweitliga-Begegnung bestreitet die Mannschaft von Trainer Christian Breiler in der Markweg-Sporthalle bei der SG H2Ku Herrenberg.

„Wir haben vor der Saison gesagt, es ist ein Abenteuer. Dafür haben wir es gut gemacht“, beurteilt der Trainer die Spielzeit seiner Mannschaft, die mittlerweile 13 Punkte auf der Habenseite hat. Die Höhepunkte? „Der erste Sieg gegen Nord Harrislee und der Erfolg beim Auswärtsspiel in Berlin, das bleibt mit Sicherheit hängen“, sagt Breiler. „Insgesamt hat es riesig Spaß gemacht, vor viel Publikum gegen solche Mannschaften zu spielen und sich mit Spielerinnen, die auf dem Sprung in die Bundesliga sind, zu messen.“

Beide wollen einen positiven Abschluss

Nach zuletzt drei guten Leistungen und zwei Siegen aus den letzten drei Begegnungen kann die HSG mit Selbstvertrauen nach Herrenberg reisen und wird dort versuchen, einen positiven Abschluss zu realisieren. Selbiges dürfte jedoch auch die SG H2Ku anpeilen – noch dazu vor den eigenen Fans. Als Tabellensiebter geht Herrenberg, das seine letzten drei Heimspiele allesamt gewonnen hat, ohnehin als klarer Favorit in die Partie.

Abschied aus 2. Bundesliga ein wenig versüßt

NIDDA – Das war ein gelungener Abschluss: Im letzten Heimspiel in der 2. Bundesliga durften die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda noch einmal jubeln. Der souveräne 33:27 (16:12)-Erfolg gegen die DJK/MJC Trier war der erst dritte Heimsieg in dieser Saison. Dadurch rückte die Mannschaft von Trainer Christian Breiler vor dem finalen Spieltag wieder auf den vorletzten Platz vor.

HSG Gedern/Nidda –
DJK/MJC Trier 33:27

Der Spielgemeinschaft gelang es vortrefflich, den vorläufigen Zweitliga-Abschied zu einem Feiertag zu machen. 480 Zuschauer in der bestens gefüllten Gymnasiumhalle leisteten zum Schluss stehende Ovationen, die Spielerinnen lagen sich jubelnd in den Armen, Kreisläuferin Leonie Nowak stimmte schließlich sogar die Humba an. Momente, die in Erinnerung bleiben. „Es ist schön, dass wir mit einem positiven Gefühl aus den Heimspielen rausgehen“, freute sich Trainer Breiler. Auch Torfrau Sandra Elisath fand es „schön, dass wir uns mit einem Sieg von den Fans verabschieden und uns im Endeffekt auch selbst ein bisschen für die Saison belohnen konnten“.

Daran hatte die 23-Jährige, die vor dieser Spielzeit vom Landesligisten Lumdatal an die Nidda gewechselt war, einen durchaus gewichtigen Anteil. 17 Paraden häufte Elisath in 49 Minuten an, nach einer Viertelstunde waren es bereits neun abgewehrte Versuche. „Wenn ein Torwart gut ist, ist auch immer die Abwehr beteiligt. Mit Jessi (Jessica Schmeißer; d. Red.) und Leo (Leonie Nowak; d. Red.) im Mittelblock funktioniert das mittlerweile gut“, gab die HSG-Schlussfrau das Lob weiter. Ob es denn auch mit der Gewöhnung an die Wurfqualität in dieser Liga zusammenhänge? „Wir haben in der Hinrunde eine Idee davon bekommen, wie die Würfe sind. Davon haben wir in der Rückrunde profitiert. Man wächst mit seinen Aufgaben, wir haben mit Sabine Otto aber auch eine gute Torwarttrainerin“, erklärte Elisath.

Im Grunde hatten die Wetterauerinnen diese Begegnung zu jeder Zeit im Griff. Problematisch war allein der Umstand, dass die Deckung anfangs etwas zu passiv agierte und man deshalb zu wenig Druck auf den wurfstarken Trierer Rückraum ausübte. Wenn sich allerdings entweder nach Elisaths Paraden, Ballgewinnen oder Gegentoren die Möglichkeit zum schnellen Umschalten bot, drückte die Breiler-Sieben stets auf das Gaspedal, kam deshalb mehrfach per schneller Mitte oder im Gegenstoß zum Erfolg. „Wir haben einige einfache Tore gemacht“, bescheinigte Breiler, dessen Mannschaft sich beim 7:4 (12.) erstmals auf drei Tore absetzte und diesen Vorsprung bis zum 10:7 (18.) aufrechterhielt. Weil sich danach einige Ungenauigkeiten einschlichen, glich Trier zwischenzeitlich zum 11:11 (26.) aus. Davon ließ sich Gedern/Nidda allerdings nicht beirren, rückte vielmehr die Verhältnisse noch vor der Pause wieder gerade. Mit guter Deckungsarbeit und schnellem Umschalten setzte man sich binnen kurzer Zeit wieder auf das Pausen-16:12 ab.

Daran knüpfte die Spielgemeinschaft auch nach Wiederbeginn an, führte unter den Augen von Neuzugang Emely Nau deshalb früh eine Vorentscheidung herbei. Als Linksaußen Isabell Schüler per Tempogegenstoß auf 19:13 (34.) stellte, war absehbar, dass Trier keine Wendung mehr realisieren würde. Bis auf 25:17 (46.) wuchs der Vorsprung an, ehe schließlich die 18-jährige Aimée Mitzkat, die in den letzten dreieinhalb Minuten die Mitte-Position bekleidete, mit ihrem ersten Zweitligatreffer den 33:27-Schlusspunkt setzte.

Das größte Lob kam nach dem Spiel vom insolventen Gegner. Genauer gesagt: Von dessen Trainerin Elena Vereschako, die ihre Truppe bemerkenswert scharf kritisierte. „Auf einer Seite“, sagte die ehemalige Bundesligaakteurin, „hat eine Mannschaft zusammen gespielt. Auf der anderen Seite haben alle versucht, es individuell zu lösen.“ Und weiter: „Viele versuchen, noch irgendwo einen Vertrag zu bekommen, wollen sich präsentieren. Das merkt man.“ Obendrein hätten die Spielerinnen „zu wenig Bindung zum Verein und zu den Menschen, die in die Halle kommen. Der Kern einer Mannschaft muss deshalb aus der Region kommen.“ So wie das bei Gedern/Nidda eben der Fall ist. Vereschako lobte: „Mit dem Umfeld und den jungen Talenten ist die HSG gut aufgestellt.“ Woran auch die Rückkehr in die 3. Liga nichts ändert.

Quelle: Kreis-Anzeiger (13.05.2019)

Trierer Miezen nach Niederlage wieder Letzter

Die Trierer Handball-Miezen haben vor dem letzten Spieltag der 2. Frauen-Bundesliga wieder die Rote Laterne als Schlusslicht inne. Am Samstagabend verlor die insolvente MJC beim bisherigen Tabellenletzten HSG Gedern/Nidda in Hessen 27:33. Am kommenden Samstag verabschieden sich die Miezen dann zuhause gegen Nord Harrislee aus der 2. Liga.

In den ersten 20 Minuten und bis zum 10:10 waren die Miezen auch beim Mitabsteiger ebenbürtig, führten allerdings nur einmal, beim 1:0. Bis zur Pause setzte sich Gedern/Nidda dann aber schon vorentscheidend auf 16:12 ab, zudem erhielt die nach Berlin wechselnde Kroatin Vesna Tolic, die bis dato schon vier Tore erzielt hatte, mit dem Pausenpfiff die Rote Karte. Mit einem direkten Freiwurf traf Tolic eine HSG-Spielerin am Kopf, die Schiedsrichter werteten dies als Absicht und zeigten Rot.

Nach dem Seitenwechsel lag die MJC dann konstant mindestens mit Toren Differenz hinten, spätestens beim 24:17 hatten die Gastgeberinnen die Partie entschieden. Trotz einer erneut starken Leistung von Linsey Houben (sieben Tore) sowie von Dora Simon-Varga (sechs Treffer) hatten die Miezen keine Chance. „Wir hätten am Anfang vorne liegen müssen, haben da aber zu viele Chancen verworfen. Weil Gedern mit mehr mannschaftlicher Geschlossenheit und einer besseren Einstellung gespielt hat, haben sie auch gewonnen“, sagte MJC-Trainerin Elena Vereschako.

Vor dem letzten Spieltag und nach der 22. Niederlage im 29. Saisonspiel liegt Trier nun mit zwei Punkten hinter Gedern/Nidda. Mit einem Sieg gegen Harrislee und einer gleichzeitigen Niederlage der Hessen wäre die MJC aber dank der deutlich besseren Tordifferenz zumindest Vorletzter. „Ich hoffe, dass viele Fans zu unserem Abschiedsspiel kommen“, sagt Vereschako.

Quelle: Volksfreund (13.05.2019)

Video: Pressekonferenz nach Trier-Spiel

Die Pressekonferenz nach dem Spiel HSG Gedern/Nidda gegen DJK/MJC Trier (33:27) mit den beiden Trainern Christian Breiler und Elena Vereschako.

HSG Gedern/Nidda hat noch Ziele fürs letzte Zweitliga-Heimspiel

Gedern/Nidda (flo). Das Abenteuer neigt sich dem Ende. Am Samstagabend (18 Uhr, Gymnasiumhalle Nidda) spielen die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda ihr vorerst letztes Heimspiel in der 2. Bundesliga. Dabei will sich das Schlusslicht im Kellerduell gegen den Tabellenvorletzten DJK/MJC Trier unbedingt mit einem Sieg verabschieden und somit die Plätze tauschen.

Samstag, 18 Uhr
HSG Gedern/Nidda – DJK/MJC Trier

Am Donnerstag flatterte ein von der Liga abgesendetes Bulletin ins elektronische Postfach des heimischen Zweitligisten. Inhalt: Die Erteilung der Zweitliga-Lizenz für die kommende Saison. Eine Bestätigung der Anstrengungen bei der wirtschaftlichen Arbeit im Hintergrund freilich, mehr aber eben auch nicht. Denn: Weil die Spielgemeinschaft sportlich als Absteiger feststeht, ist die erteilte Lizenz gewissermaßen wertlos.

Als die Wetterauerinnen im Januar erstmals auf Trier trafen, waren die Hoffnungen bnoch groß, das Wunder zu schaffen. Nach der dramatischen 25:25-Punkteteilung an der Mosel hatte die Mannschaft von Trainer Christian Breiler sieben Punkte auf der Habenseite, war mit dieser Ausbeute mittendrin im Rennen um den Klassenverbleib. Doch danach misslang es, nachzulegen, richtungsweisende Heimspiele gingen verloren. „Es ist ärgerlich, dass wir zuhause nur vier Punkte geholt haben. Das fehlt uns“, weiß HSG-Coach Breiler. Aus den zwölf Partien nach dem Trier-Spiel holte der Neuling nur zwei weitere Punkte – und verlor deshalb sukzessive den Kontakt zu den Nichtabstiegsrängen.

Deshalb geht es im Rückspiel gegen Trier de facto um nicht mehr allzu viel. Doch zwei Ziele hat Gedern/Nidda eben noch: Am heutigen Gegner vorbeiziehen, um die Saison nicht als Letzter zu beenden, und dem treuen Publikum einen dritten Heimsieg schenken. „Wir wollen einen gelungenen Abschluss haben. Die Mannschaft wird daher alles geben, um sich mit einem Heimsieg zu verabschieden“, verspricht Breiler. Zuversichtlich stimmt die Tatsache, dass sich die Wetterauerinnen nach der Osterpause und trotz des feststehenden Abstiegs in guter Form präsentieren: Erst feierte man einen 28:25-Auswärtserfolg beim HC Rödertal, letzte Woche schrammte man bei der 25:26-Niederlage gegen den Tabellenfünften Kirchhof nur haarscharf an einem Punktgewinn vorbei.

„An diese Leistung wollen wir anknüpfen“, sagt Breiler. Die klare Marschroute gegen Trier: Aufs Gaspedal drücken. „Wir wollen richtig Tempo machen“, kündigt der HSG-Trainer an. Weil Trier diese Spielweise nicht unbedingt liegt, weil die Moselanerinnen auch in Anbetracht ihres eher kleinen Kaders gerne die Geschwindigkeit drosseln. Auf den Abwehr/Angriff-Wechsel zwischen Spielgestalterin Hannah Niebergall und Innenblockerin Jessica Schmeißer wird die Spielgemeinschaft dennoch nicht verzichten. „Das ist sicher nicht optimal, hindert einen aber nicht daran, das Tempo hochzuhalten. Für die Zukunft ist es aber schon ein Ziel, dass wir ohne diesen Wechsel auskommen“, erklärt Breiler, der weiterhin auf die Rückraumspielerinnen Johanna Becker (Muskelfaserriss) und Hanna Rösner (Aufbautraining nach Nasenbeinbruch) verzichten muss. Im Training fehlte zudem Torjägerin Kristin Amos, die mit dem Hessen-Team bei der Deutschen Polizeimeisterschaft in Baunatal zugange war und dort den Titel verteidigte.

Während sich die HSG Gedern/Nidda nach einem Jahr wieder aus der 2. Bundesliga verabschieden wird, geht für den Gegner eine Ära zu Ende. Just in dieser Woche vor 25 Jahren gelang den Miezen erstmals der Aufstieg ins Bundesliga-Unterhaus. Die eindrucksvolle Bilanz seitdem: zehn Jahre 2. Liga, 15 Jahre 1. Liga, Deutscher Meister 2003. So glorreich die jüngere Vergangenheit ist, so betrüblich stellt sich die Gegenwart dar. Im April musste der Club Insolvenz anmelden. Ob es für Trier eine Zukunft in der 3. Liga gibt, wird sich herausstellen müssen.

Und all das ausgerechnet mit Trainerin Elena Vereschako, der seinerzeit ersten bezahlten Miezen-Spielerin, die zum damaligen Meisterteam zählt und vor dieser Saison mit großen Hoffnungen verpflichtet worden war. Doch trotz Insolvenz und Zwangsabstieg lieferte die routinierte Trierer Mannschaft in Nürtingen (29:30-Niederlage) und gegen Lintfort (31:31) sehr ordentliche Vorstellungen ab. „Ein Selbstläufer wird das also keineswegs“, weiß Breiler.

Quelle: Kreis-Anzeiger (11.05.2019)